Im Netz gefangen und viral gegangen

Psychische Krankheiten sind immer noch ein Tabu. Gegen Ausgrenzung gibt es leider noch keine Pille. Dafür aber endlich maßgeschneiderte Medikamente für Kinder. Das sind nur zwei von fünf Themen unseres heutigen Newsletters mit Haltung. Zusammengestellt von Tina Goebel.
#1 Diese Geschichte möchtest du teilen
Jede sechste Person in Österreich erkrankt im Laufe ihres Lebens mindestens einmal psychisch. Indirekt sind damit wir alle konfrontiert, weil jeder und jede von uns entweder selbst betroffen ist oder weil ein uns nahe stehender Mensch erkrankt. Trotzdem schweigen viele Betroffene aus Scham. Warum seelische Krankheiten endlich ernst genommen werden müssen und warum viele der gängigsten Vorurteile falsch sind, erfährst du hier.
#2 Zahl des Tages

Sharepic Fischernetze, Moment
640.000 Tonnen altes oder verloren gegangenes Fischereigerät landen jährlich in den Ozeanen. Das entspricht einem Gewicht von rund 50.000 Doppeldeckerbussen. Die so genannte „Geisterausrüstung“ macht alleine ungefähr zehn Prozent des Plastiks in den Weltmeeren aus. Viele Meerestiere sind von diesem Müll bedroht, sie verfangen sich darin oder schlucken die Überreste, warnt ein aktueller Greenpeace-Report.
#3 Besser geht doch
Kinder und Jugendliche brauchen oft individuell angepasste Medikamente. In den Apotheken müssen für die kleinen Patientinnen und Patienten dann händisch nach so genannten „magistralen Rezepturen“ Arzneimittel hergestellt werden. Erstmals gibt es mit JUNIORMED ein längst überfälliges Standardwerk mit solchen Rezepten, das Pharmazeuten und Ärzte erstellt haben und das auch kostenlos und digital zur Verfügung steht.
#4 Spin des Tages
Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will das deutsche Vereinsrecht ändern. Reine Männer-Vereine sollen nicht mehr den Status der Gemeinnützigkeit genießen. Dieser ist notwendig, um Steuervorteile zu genießen. Das Vereinswesen soll der „Allgemeinheit“ dienen. Wenn jedoch die Hälfte der Bevölkerung, also Frauen, ausgeschlossen sind, dann wäre das eben nicht der Fall. Frauenvereine hingegen, die aber „bestehende geschlechtsbezogene Nachteile“ beseitigen wollen, sollen von der Regelung ausgeschlossen sein. Der Vorschlag von Scholz stößt in Deutschland freilich auch auf Empörung. Warum diese übertrieben ist, kannst du in diesem Kommentar lesen.
#5 Hast du das gesehen?
Derzeit geht ein Video viral, in dem der konservative britische Premierminister Boris Johnson davon spricht, sein Amt an Labour-Chef Jeremy Corbyn übergeben zu wollen. Corbyn ist der erbitterte, politische Widersacher Johnsons. In dem Video lobt dieser jedoch umgekehrt Johnson über den Klee. Was ist hier los? Bei dem Video handelt es sich um so genannten „Deep Fake“ – bestehendes Videomaterial der beiden Männer wurde hier täuschend echt manipuliert. Das Video soll Menschen dafür sensibilisieren, unseriösen Nachrichtenquellen nicht zu glauben – und sogar bewegten Bildern nicht mehr zu trauen.
A video showing Boris Johnson endorsing Jeremy Corbyn for Prime Minister has just landed online, another shows Corbyn backing Johnson.
Confused? Well they’re deep fakes created by @futureadvocacy & I’ve been behind the scenes for the making of them for @VictoriaLIVE > pic.twitter.com/N5uvwsZAFU
— Catrin Nye (@CatrinNye) November 12, 2019
Übrigens: Uns ist Transparenz ein wichigtes Anliegen. Machen wir Fehler, stehen wir dazu und bessern nach wie aktuell bei unserem Artikel „Was man als Einzelperson (wirklich) für das Klima tun kann“.
In diesem Sinne verabschiede ich mich und wünsche dir noch einen schönen Tag! Tina