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Ungleichheit

Inflation so hoch? Ist halt so.

Inflation so hoch? Ist halt so.
Die Inflation in Österreich lässt sich nicht zur Gänze auf Dinge schieben, die wir nicht beeinflussen können. Klar, die Energie ist teurer geworden - aber ein großer Teil der Teuerung ist hausgemacht. Barbara Blaha sagt: Moment mal.
 

Zwei Drittel der heimischen Inflation sind hausgemacht. Richtig gehört. Die Inflation, die ist in Österreich – HAUSGEMACHT!

Der Reihe nach: 

  • Die Preise sind in Österreich stärker gestiegen als im EU-Schnitt.
  • Österreich ist sogar das Land mit der höchsten Inflation von ALLEN vierzehn westlichen EU-Ländern.
  • Besonders angezogen haben Lebensmittel, Energie und Wohnen.
  • Und: Wir kriegen das einfach nicht und nicht in den Griff. Die Teuerung rennt weiter auf vollen Touren … während in der Europäischen Union die Inflation bereits wieder spürbar zurückgeht. (Österreich:11 Prozent, EU-Schnitt: 8,5%)

Aber woher kommt das? 

Teure Energie ist nur ein Teil der Inflation

Klar, am ärgsten steigen die Preise wegen der teuren Energie. Aber: Ein guter Teil der Preiserhöhungen kommt nicht mit teurem russischen Gas ins Land – den basteln wir uns selbst. Genau: Die Teuerung im Land ist eben hausgemacht. 

Die Konzerne heizen mit ihren Preisaufschlägen die Inflation immer weiter an. Aber mit Putin und der Ukraine hat das nur bedingt zu tun: Denn nicht nur bei Energiekonzernen, auch in der Bauwirtschaft, der Landwirtschaft oder im Handel und der Gastronomie zeichnet sich eine Profit-Preis-Spirale deutlich ab. 

Inflation ist in Österreich hausgemacht

Christoph Badelt hat in der ORF Pressestunde gesagt:

„Wir wissen aus vielen Beispielen, dass sehr wohl Unternehmen die Situation der Stunde genutzt haben und Preise erhöht haben, ohne, dass das durch die Kosten oder nicht in dem Ausmaß, wie es mit von den Kosten gerechtfertigt gewesen wäre“.

Ja, gut, also was tun wir da?! Fragen wir mal den Wirtschaftsminister. Auf die Frage, ob er etwas dagegen zu unternehmen gedenke, sieht er UNS in der Pflicht. 

Martin Kocher sagt:

„Das macht natürlich auch der Konsument, die Konsument, indem er oder sie billigere Angebote wählt.“

Warum hat uns das niemand früher gesagt? Gegen die hohen Preise hilft billig einkaufen. Klar! Und wenn die Miete zu teuer ist, dann wohnen wir einfach günstiger? Und: Wenn die Arbeit nicht gut bezahlt ist, wisst ihr, was ihr dann macht? Ja dann verdient ihr einfach besser. Ist doch nicht so schwer.

Übrigens, das Problem haben nicht nur wir. Im Windschatten des Kriegs halten alle, die können, die Hand auf. Das ergibt auch eine Analyse der Europäischen Zentralbank. Sie kommt zu dem Schluss, dass übermäßige Preissprünge der Unternehmen die Teuerung antreiben.

Unternehmen haben ihre Preise stärker angehoben als es zum Ausgleich gestiegener Kosten notwendig gewesen wäre. Das geht aus Daten der EZB hervor. .

Aber jetzt nochmal langsam: Kriegsgewinnler gibt es ja überall und wenn sich die Profit-Preis-Spirale eben in ganz Europa dreht … warum sind dann ausgerechnet bei uns die Preise so hoch? Warum steigen sie noch ärger als anderswo?

Andere Länder bekämpfen Inflation besser

Weil andere Länder verstanden haben: Die hohen Preise sind keine Naturkatastrophe, der man hilflos ausgeliefert ist. Die Politik hat einen ganzen Werkzeugkoffer und kann mit preisdämpfenden Maßnahmen die Inflation zumindest nach unten bringen und den Anstieg der Preise zumindest verlangsamen: Andere Länder haben so die Inflation um bis zu 2,5 Prozentpunkte nach unten gedrückt. 

Bei uns hat die Regierung ein komisches Verhältnis zum Thema Bremse. Sie hat die Strompreisbremse erst im DEZEMBER mal mit einem Zecherl angetippt. 

Das war die erste tatsächlich preisdämpfende Maßnahme! Und sie hat sogar gewirkt! Die Strompreisbremse hat dann prompt zu einem leichten Rückgang der Teuerung im Dezember geführt. Aber – Logik, komm heraus: Seither weigert sich die Regierung, wieder auf eine Preisbremse zu steigen. Egal ob bei den Mieten oder den Lebensmitteln. 

Was man gegen die Teuerung tun kann

Wir müssen endlich ran an die Werkzeugkiste.

  1. Erstens. Frankreich, Spanien, Portugal hüpfen uns seit zwei Jahren vor, was man tun muss. Sie alle steigen bei Miete, Strom, Gas, Öffis, Lebensmitteln auf die Bremse.
  2. Zweitens: Preiskontrollen! Eine Preiskommission muss zumindest bei kritischen Gütern eingreifen – wenn Unternehmen die Preise deutlich stärker anheben als ihre Produktionskosten steigen, wenn sie also ihre Gier im Krieg befriedigen wollen. Und wenn sie diesen höheren Preis wegen ihrer Marktmacht locker durchsetzen können. 
  3. Und drittens: Rauf mit den Gewinnsteuern für Konzerne: Dann haben wir genug Geld in der Kasse, um die Folgen der Irrsinns-Preise abzufedern, wo es richtig weh tut. Bei den Kindern und Alten, die in Armut leben, zum Beispiel.
 
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