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Klimakrise
Demokratie

Klimapolitik in Österreich: Seit 30 Jahren passiert nichts.

Moment mal!

Fast alle Staaten der Welt überlegen auf der UN-Klimakonferenz, wie man das mit dem Klima doch noch hinkriegen könnte. Mal wieder. Die Klimapolitik in Österreich schläft. Seit 30 Jahren passiert nichts. Den CO2 Ausstoß zu reduzieren wird immer schwieriger. Das neue Moment Mal mit Barbara Blaha.
 

Wir brauchen eine CO2-Notbremse

Unser Planet heizt sich auf. Die Temperatur steigt und steigt. Wir brauchen: eine CO2-Notbremsung. Aber Leute, das ist keine neue Nachricht. Ich kann es selbst schon nicht mehr hören. Wir wissen seit den 70er Jahren ganz genau, auf was die Welt zusteuert, wenn wir weiter Öl und Gas aus der Erde pumpen und anzünden.

Wir müssen weniger Abgase in die Luft blasen als bisher. In der EU war das Ziel bis 2020 20 Prozent weniger CO2 auzustoßen, verglichen mit dem Stand von 1990. Hört sich gut und machbar an.

Klimapolitik in Österreich? Fehlanzeige!

Österreich schafft es seit 30 Jahren nicht, etwas zu unternehmen? Die Luft weniger zu verpesten? Wir haben doch seit den 1970ern Umweltminister:innen, die machen das doch beruflich! Aber, hier: hier ganz am Ende, da sinken die Emissionen doch endlich! Puh, immerhin, spät aber doch kommt Bewegung in die Sache. Ja, eben! Aufholjagd? Es hat also eine Seuche gebraucht und den damit verbundenen weltweiten Zusammenbruch von Wirtschaft, Verkehr und Transport damit Österreich EIN EINZIGES MAL seine Klimaziele erreicht. 

Für Lippenbekenntnisse haben wir keine Zeit mehr: Wir stehen aktuell bei 1,1 Grad Erderhitzung. Wir fackeln mit unserer Untätigkeit unseren Planeten ab, die Politik schaut seelenruhig zu, als hätten wir 5 weitere im Keller auf Lager. 

Ohne schnelle und große Schritte wird die Klimakrise zur Klimakatastrophe werden. Und ja: Auch das „kleine Österreich“ trägt Verantwortung. Denn wir leben auf großem Fuß – und großem Fußabdruck. Wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie eine durchschnittliche Person in Österreich, dann bräuchten wir 4 Erden. Österreich kann also nicht noch einmal 30 Jahre schlafen. Was vor 30 Jahren schwierig, aber machbar war: CO2 Ausstoß runter auf Null wird schwieriger und schwieriger.

Was es endlich braucht: 

  1. Einen anderen Verkehr: Befreien wir unsere  Städte endlich vom Auto. Und: Bauen wir gute Öffis auch außerhalb von Wien. Statt weiter Regionalbahnen wegzureißen und dafür Autobahnen  hinzubetonieren. Es braucht wieder ein funktionierendes europäisches Nachtzugnetz – und schnellste Zugverbindungen, die innereuropäische Flüge sinnlos machen. 
  2. Eine andere Landwirtschaft: eine Landwirtschaftspolitik, die nicht nur mehr-mehr-mehr fördert. Sondern sicherstellt, dass wir in der Landwirtschaft mit Mensch und Tier sorgsam und verantwortungsbewusst umgehen. Und  mit dem kostbaren Ackerboden. 
  3. Eine andere Industrie: Österreichs Industrie zählt zu den innovativsten der Welt. Es wird Zeit, dass wir diese Innovationspotentiale entschlossen in Richtung nachhaltiger Formen der Produktion umlenken.

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