Klimaschutz: HANDelt endlich!
Vom ökologischen Fußabdruck hast du wahrscheinlich schon mal gehört. Der zeigt, wie viel Ressourcen Menschen für Mobilität, Ernährung, Wohnen und so weiter verbrauchen. Je mehr, desto größer der Fußabdruck. Online-Rechner sagen dir dann meistens: Würden alle Menschen so leben wie du, bräuchten wir zwei, drei oder mehr Erden.
Für einzelne Menschen in westlichen Industriestaaten ist es aber unmöglich, einen so kleinen Fußabdruck zu haben, dass sich das für alle Menschen ausgehen würde. Wenn die Schule mit Gas beheizt wird und der Strom aus der Steckdose aus einem Kohlekraftwerk kommt, kann ich einfach wenig dagegen tun. Das zeigt: Es ist egal, wie sehr ich mich bemühe – ich werde es allein und ohne die Hilfe von Politik und Wirtschaft nicht schaffen, einen klimaverträglichen Fußabdruck zu haben. Warum das so ist, erkläre ich dir in einem anderen Video.
Nur zu sehen, was schiefläuft und vor Augen zu haben, dass die eigenen Anstrengungen nie genug sein werden: Das ist demotivierend und lähmt die Menschen eher, als sie zu motivieren. So kann man Menschen nicht für den Klimaschutz begeistern.
Der CO2-Handabdruck schaut auf positive Entwicklungen
Deswegen haben Expert:innen den Fußabdruck erweitert und auch einen Handabdruck entwickelt. Der zeigt das Gegenteil. Der Handabdruck betont, was umweltfreundliches Handeln eben doch bringt. So kann Klimaschutz sich gut anfühlen, vielleicht sogar Spaß machen.
Der Handabdruck zählt eben nicht nur Treibhausgase oder die Fläche, die man verbraucht. Sondern misst, wie sehr nachhaltige Handlungen helfen, CO2 zu vermeiden. Zum Beispiel: Wenn ich bisher viel Fleisch gegessen habe und auf eine vegane Ernährung umstelle, kann ich langfristig laut dem Rechner etwa 1,7 Tonnen CO2 einsparen.
Die großen Hebel liegen bei Politik und Wirtschaft
Der Handabdruck soll einfach zeigen, was ich Positives bewirken kann. Aber auch, wo wirklich die großen Hebel sind. Die sind nämlich da, wo die großen Mengen CO2 verursacht werden und Entscheidungen darüber getroffen werden. Also bei Wirtschaft und Politik.
Auch darauf geht der Handabdruck-Rechner ein. Er zeigt, was du schaffen kannst, wenn du politische Maßnahmen unterstützt. Wenn du dich zum Beispiel dafür einsetzt, dass es im Wohnbau nur mehr erneuerbare Energien gibt. Oder wenn die Industrie die vollen Kosten für ihre Umweltzerstörung zahlen müsste, statt sie weiter an die Allgemeinheit abwälzen zu dürfen.
Wie beim Fußabdruck ist es auch beim Handabdruck: Der Handlungsspielraum von Einzelpersonen hat seine Grenzen. Es ist richtig und wichtig, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Es ist gut, Emissionen zu sparen. Ohne unser Zutun geht es natürlich nicht. Doch egal wie nachhaltig du lebst – das allein wird eben nicht reichen, um die Klimakrise einzudämmen. Politik und Wirtschaft müssen die notwendigen strukturellen Veränderungen schaffen. Damit ein nachhaltiges und gutes Leben für alle möglich ist.
Im Moment ist das nämlich nicht der Fall. Ein gutes Leben könnten vor allem die reichsten Menschen führen – aber die leben stattdessen sogar radikal im Überfluss und das auf Kosten von anderen. Das ist unfair. Was dagegen helfen würde, erkläre ich dir in diesem Video.