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Ungleichheit

Lass uns noch mehr Öl ins Öl gießen

Lass uns noch mehr Öl ins Öl gießen

Dein aktueller Morgenmoment ist da

 

 

Guten Morgen!

Wer das Klima eher nicht rettet: der CEO eines Ölkonzerns. Es wäre doch absurd, wenn der auch noch die Verantwortung dafür…oh. Mehr Öl gibts heute im Morgenmoment, geschrieben von Johanna Heiss und Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Menschen, die länger arbeitslos sind? Die können ja nur faul sein. Das hat sich Clemens (38) früher zumindest gedacht. Bis er mit einem Projekt gescheitert ist und aus der Gastro-Branche aussteigen wollte. Seitdem weiß er: Die soziale Hängematte, von der alle immer reden, gibt es nicht.

#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Es klang damals schon wie ein Witz. Jetzt zeigt sich, dass es leider bitterer ernst ist: Sultan Ahmud Al Jabr ist CEO von ADNOC, der nationalen Ölfirma Abu Dhabis. Und er wurde im Jänner zum Präsident der nächsten Weltklimakonferenz ernannt. Er hat darin kein Problem gesehen. Denn Al Jabr setzt sich laut eigenen Aussagen für die Energiewende und Klimaneutralität ein. 

Allerdings versteht er darunter offenbar etwas anderes, als die meisten von uns. Sein Unternehmen wird in den nächsten Jahren nämlich 7 Milliarden Barrel Rohöl oder Gas fördern, wie die NGO “Urgewald” herausgefunden hat. 150 Milliarden Dollar steckt ADNOC in die neuen Projekte. Etwa in den Bau der zweitgrößten Ölbohrinsel der Welt.
 
Dabei sollte es möglichst keine neuen Förderprojekte geben, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Wer so viel Geld für die Förderung fossiler Brennstoffe genehmigt, sollte die Weltklimakonferenz nicht leiten dürfen. Al Jabr hat sich davon bisher nicht abhalten lassen.
 

#3 Hast du das gesehen?

Zwei Drittel der Österreicher:innen finden, dass der Wohlstand ungerecht verteilt ist. Das hat eine Umfrage vom Meinungsinstitut SORA im Auftrag des Momentum Instituts ergeben. Was die Umfrage noch ergeben hat, erzählt dir Leonhard Dobusch am besten selbst.

 

#4 So kann es gehen

Portugal will leerstehende Wohnungen in dicht bevölkerten Gebieten verpflichtend vermieten lassen. Das soll ein Teil des Maßnahmenpakets gegen den Wohnungsnotstand im Land sein. Die Pflicht-Vermietung wird fällig, wenn eine Wohnung mindestens zwei Jahre leersteht.

„Hier geht es nicht um Enteignung. Es geht einfach darum, zu verhindern, dass ein notwendiges Gut dem Marktzugang entzogen wird, während gleichzeitig eine erschwingliche Miete verlangt wird“, betonte der sozialistische Regierungschef Antonio Costa. 

Außerdem wird der Staat auch leerstehende öffentliche Immobilien und Grundstücke verschenken, um das Wohnungsangebot zu erhöhen. Die geplante Reform stoßt aber auch auf Proteste. Vor allem die Opposition und Immobilienbesitzer:innen kritisieren das Programm scharf.

#5 Bonustrack

Die Studie des Momentum Instituts zeigt auch: Wenn die Politik die Interessen der Menschen nicht ernst nimmt, verlieren sie das Vertrauen in das System. Ganz besonders bei weniger reichen Menschen ist das jetzt schon der Fall.

 

Einen schönen Donnerstag

Johanna und Sebastian

 

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