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Gesundheit

Omikron-Mutation: Was wir über die neue Corona-Variante wissen

Omikron-Mutation: Was wir über die neue Corona-Variante wissen
Es gibt eine neue Corona-Mutation: B.1.1.529 oder auch Omikron-Variante ist in Südafrika bereits zur dominanten Corona-Variante bei den Neuinfektionen geworden. Wie gefährlich sie ist, kann noch nicht klar beantwortet werden. Aber Wissenschaftler:innen sind besorgt. Was wissen wir momentan über die Omikron-Mutation?

Woher kommt die neue Omikron-Mutation?

Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, ist die neue Variante bereits zehn Tage in Europa aufgetreten, bevor es erste Meldungen dazu aus Südafrika gab. Auch in den USA gab es bereits am 21. November einen Fall.

Die neue Variante (B.1.1.529) ist Mitte November erstmals von Wissenschaftler:innen aus Südafrika entdeckt worden. Wo sie entstanden ist, kann aktuell nicht gesagt werden. Anfang November begann sie sich in Südafrika und Botswana auszubreiten. Dort hat sie die Delta-Variante bei den Neuinfektionen bereits verdrängt. Drei Viertel der untersuchten Neuinfektionen gehen vor Ort mittlerweile auf die Omikron-Variante (B.1.1.529) zurück. Mittlerweile wurde die Omikron-Variante schon in mehreren Ländern entdeckt.

Ist Omikron ansteckender als bisherige Mutationen?

Noch sind nicht alle Aspekte der neuen Mutation wissenschaftlich gesichert. Doch mittlerweile scheint klar, dass Omikron ansteckender als die bisherigen Corona-Varianten ist. Eine japanische Studie weist darauf hin, dass Omikron mehr als viermal so ansteckend ist, wie die Delta-Variante.

Dass sich Omikron gegen andere Varianten durchsetzt, zeigen die Zahlen aus mehreren Ländern.  In Dänemark macht die neue Mutation jetzt schon die Hälfte aller Neuinfektionen aus, Großbritannien dürfte bald folgen. In beiden Ländern steigen die Zahl der Infizierten schnell an.

Der britische Gesundheitsminister hat bereits eine Warnung ausgesprochen, dass eine neue Welle bevorsteht. Die dortigen Krankenhäuser sind bereits aufgefordert, sich auf einen Anstieg an Patient:innen einzustellen. Auch in Dänemark wurden deswegen bereits erste Präventionsmaßnahmen beschlossen: Die Maskenpflicht wird ausgeweitet, Schulen bleiben über Weihnachten länger geschlossen.

In Österreich wird im Jänner mit einem Anstieg der Infektionszahlen gerechnet. Spezielle Maßnahmen gegen Omikron sind noch keine geplant.

Schützen die Covid-Impfstoffe gegen die Omikron-Mutation?

Aktuellste Studien deuten darauf hin, dass Omikron Antikörpern von ein- und zweifach geimpften Menschen entweichen kann. Auch Menschen, die eine Infektion überstanden haben, sind offenbar weniger vor der neuen Variante geschützt. Die Schutzwirkung soll deutlich zurückgehen, verschwindet aber nicht gänzlich. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Wer eine dritte Impfung erhalten hat, hat immer noch einen hohen Schutz vor dem Virus. Unbekannt ist allerdings noch, wie lang dieser Schutz dann anhält.

Man hat allerdings auch einen gewissen Schutz gegen die neue Mutation, wenn man noch keinen Booster erhalten hat oder genesen ist. Denn das Immunsystem hat mehrere Möglichkeiten, um auf das Virus zu reagieren. Und die Impfung dürfte dennoch vor einem schweren Verlauf schützen. Dennoch ist die Booster-Impfung aktuell das beste Mittel, um sich gegen die neue Variante zu schützen.

Sind die Krankheitsverläufe bei Omikron milder als bei anderen Mutationen?

Darauf gibt es aktuell noch keine gesicherte Antwort.

Viele Medien berichten, dass die Omikron-Welle deswegen nicht so schlimm werden könnte, weil die Verläufe weniger tödlich sind. Doch wissenschaftliche Belege dafür gibt es aktuell keine. In Südafrika gibt es zwar bisher wenige Todesopfer und die Zahl der Patient:innen auf Intensivstationen ist relativ stabil geblieben. Das könnte aber auch darauf zurückzuführen sein, dass die Bevölkerung dort relativ jung ist.

Die ersten Zahlen aus Dänemark weisen in eine andere Richtung. Dort ist die Hospitalisierungsrate bei den ersten Omikron-Fällen höher als bei Delta, obwohl die erkrankten Personen jünger sind. Doch auch hier gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse.

Was wird gegen die Omikron-Mutation unternommen?

Einige Länder, wie etwa Dänemark, haben bereits präventive Maßnahmen ergriffen. In Österreich wurden bisher nur die Regeln bei Quarantäne und im Contact-Tracing verschärft.

Wer bei einer Omikron-Erkrankung Kontaktperson ist, muss auf jeden Fall 14 Tage in Quarantäne und ist automatisch K1. Freitesten kann man sich nicht mehr, am ersten und am 13. Tag muss man einen PCR-Test abgeben.

Wie entstehen neue Covid-Mutationen?

Wenn sich Viren vermehren, werden ihre Erbinformationen kopiert. Dabei kommt es immer wieder zu kleinen Fehlern und es entsteht ein anderes Virus als das ursprüngliche. Es gibt daher auch immer neue Varianten. Das ist nicht ungewöhnlich und muss auch nicht automatisch gefährlich sein. Problematisch wird es, wenn sich dabei gewisse Eigenschaften verändern, durch die das Virus ansteckender wird oder Impfstoffe nicht mehr so gut wirken.

Die Wahrscheinlichkeit für Mutationen wird höher, je mehr Menschen sich mit dem Virus anstecken – denn dann vermehrt es sich auch öfter. Eine Impfung kann davor schützen. Deswegen hätten ärmere Länder seit Beginn der Pandemie viel besser mit Impfstoffen versorgt werden sollen. Man hätte nicht nur den Menschen dort Leid ersparen, sondern möglicherweise auch weitere Virus-Mutationen verhindern können.

Doch Patente für Impfstoffe wurden bis jetzt nicht freigegeben. Unter den Ländern, die dagegen waren, findet sich auch Österreich. Am gesamten afrikanischen Kontinent sind erst 7 Prozent der Menschen vollständig immunisiert. In Südafrika sind es immerhin 24 Prozent, in Botswana 20 Prozent. Am 30. November stimmt die WTO erneut über das Aussetzen der Impf-Patente ab.

 

Warum man die Patente auf Impfstoffe viel früher aufheben hätte sollen?
 

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