Rauf auf die Bremse, runter mit den Preisen
Endlich sind wir zurück. Den Schwung unserer Klausur nehmen wir gleich mit - und steigen ordentlich auf die Bremse. Mehr dazu im heutigen Morgenmoment, geschrieben von Sebastian Panny.
#1 Möchtest du das teilen?
Die Strompreisbremse ist toll. Besser gesagt: Es ist toll, dass es überhaupt eine gibt. Aber sie ist noch lange nicht gut genug. Denn es gibt einige Punkte, die an ihr ganz einfach ungerecht sind.
Welche das sind? Das erklärt dir Barbara Blaha in der ersten Ausgabe von „Moment Mal!“ nach der Sommerpause am besten selbst.
#2 Grafik des Tages
Finanzielle Entlastung für die Menschen? Bitte her damit. Gerade jetzt ist das dringend notwendig. Was aber wenig zielführend ist: Eine Entlastung, von der vor allem Wohlhabende profitieren. Die Abschaffung der Kalten Progression ist aber genau so eine Maßnahme. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts.
Wer wenig verdient, ist von den Teuerungen auch stärker betroffen. Die Abschaffung der Kalten Progression bringt diesen Menschen aber wenig. Nur ein Fünftel der Steuersenkung durch die Kalte Progression geht an die Ärmsten und die untere Mittelschicht. Den Rest erhält die Mittel- bis Oberschicht. Das reichste Fünftel der Bevölkerung erhält mit 601 Millionen Euro sogar die größte Ersparnis.
Die Abschaffung der Kalten Progression setzt einen Trend bei den Maßnahmen der Regierung fort: Geholfen wird vor allem mit der Gießkanne. Dabei profitieren Menschen, die es am wenigsten brauchen, oft am meisten.
#3 Hast du das gesehen?
Wir stehen Spenden ja sehr skeptisch gegenüber – vor allem, wenn sie von Milliardär:innen kommen. Aber was der Gründer des Unternehmens Patagonia gemacht hat, können auch wir ausnahmsweise unterstützen:
@moment_magazin Würdet ihr euer Vermögen für den Kampf gegen die Klimakrise aufgeben? 🤔 #patagonia #vermögen #chouinard #yvonchouinard #klimakrise #klimaschutz #umweltschutz #stiftung #eattherich #reichtum #lernenmittiktok #einfacherklärt
#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Den meisten von uns ist es bewusst, aber das macht es nicht weniger absurd: Es gibt bei uns keine Einschränkungen für Waren, die durch Zwangsarbeit entstehen.
Wenn es nach der EU-Kommission geht, soll sich das jetzt endlich ändern. Sie nimmt in einer Verordnung die Mitgliedsstaaten in die Verpflichtung. Die sollen verdächtige Waren etwa am Zoll abfangen. Gibt es einen Verdacht auf Zwangsarbeit, müssen Importeure das Gegenteil beweisen.
Das Gesetz erinnert an ein US-Gesetz gegen Zwangsarbeit, das sich jedoch nur gegen China gewandt hat. Geht es nach den Plänen der Kommission, sind alle Regionen davon betroffen.
Das System lässt einige Möglichkeiten der Umgehung offen. Es ist aber ein erster Schritt im Kampf gegen moderne Sklaverei. Die nimmt nämlich zu: Laut der Internationalen Arbeitsorganisation der UNO sind 50 Millionen Menschen davon betroffen – 2016 waren es noch 10 Millionen weniger. Zu moderner Sklaverei zählt die Behörde Zwangsarbeit und Zwangsehen.
#5 In eigener Sache
Unser Jubiläumsfest ist erfolgreich über die Bühne gegangen. Danke an alle, die dabei waren. Es war sehr schön mit euch zu feiern🥳
Und auch ein großes Danke an unsere vielen Unterstützer:innen, die uns die letzten 3 Jahre begleitet haben und unsere Arbeit erst möglich machen! pic.twitter.com/OBO43d5wH4
— MOMENT.at (@moment_magazin) September 15, 2022
Es war wunderschön und hat uns mehr als nur gefreut: Unsere Geburtstagsfeier ging letzte Woche erfolgreich über die Bühne. Das mit Abstand größte Geschenk waren die vielen Menschen, die vorbeigekommen sind und mit uns gefeiert, geredet und dem Regen getrotzt haben. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Feier. Um die Zeit zu überbrücken, haben wir schonmal ein paar Eindrücke von letztem Freitag für euch gesammelt.
#6 Gemma Demo
Treuen Morgenmoment-Leser:innen ist es auch heute nicht entgangen: Wir vom Momentum Institut und Moment Magazin sind angefressen darüber, wie die Regierung mit der Teuerung umgeht. Sie lässt immer noch zu, dass Unternehmen Rekordgewinne durch die Krise einfahren, während die Menschen unter der Preisexplosion leiden. Langsam laufen zwar Unterstützungen wie die Strombreisbremse an – doch auch die ist eben alles andere als perfekt. Und es muss noch viel mehr passieren.
Wenn auch du der Meinung bist, kannst du morgen mit auf die Straße gehen. In allen Landeshauptstädten finden die „Preise runter!“-Demonstrationen statt. Wo du zu welcher Zeit auf die Straße gehen kannst, kannst du hier nachlesen.
Einen schönen Freitag
Sebastian