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Ungleichheit

Erbschaften in Österreich noch ungleicher verteilt als Vermögen

Erbschaften sind in Österreich noch ungleicher verteilt als Vermögen. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts. Und sie verstärken die ungleiche Verteilung in der Gesellschaft damit noch einmal. 

Das Wirtschaftsmagazin trend hat sein alljährliches Ranking “Die 100 reichsten Österreicher” veröffentlicht. 210 Milliarden Euro Vermögen besitzen diese 100 Personen. Unter den zehn reichsten Personen in Österreich sind sechs Erb:innen. Erbschaften sind dabei noch ungerechter verteilt als Vermögen, analysiert das Momentum Institut. 

Wer sind die 10 reichsten Österreicher:innen?

Jede:r der Top 10 Milliardär:innen besitzt mehr Vermögen als das ärmste Fünftel der Gesellschaft zusammen. Das sind 600.000 schuldenfreie Haushalte. 

Erbe in Österreich: Wer hat, dem wird gegeben

Je reicher die Menschen sind, desto häufiger wird geerbt. Unter dem ärmsten Drittel erben durchschnittlich 2 von 10 Personen. Bei den reichsten zehn Prozent sind es mehr als 7 von 10. Sie erben nicht nur öfter, sondern auch mehr. Der Durchschnitt aller Erbschaften oder Schenkungen liegt bei 275.400 Euro. Die ärmsten 10 Prozent bekommen im Durchschnitt 20.700 Euro vererbt oder geschenkt. Die reichsten 10 Prozent erhalten hingegen 410.000 Euro.

Geschätzt rund 15 Milliarden Euro werden pro Jahr vererbt. In den kommenden 30 Jahren werden insgesamt voraussichtlich 624 Milliarden Euro vererbt. Das erhalten die Erb:innen steuerfrei. Denn in Österreich gibt es keine Erbschafts- und keine Vermögenssteuer. Die Schere zwischen Arm und Reich geht damit noch weiter auf. Außerdem entgeht dem Staat dadurch Geld, das wir dringend im Kampf gegen die Armut, Teuerung, Klima-, Pflege- oder Bildungskrise benötigen. 

In den kommenden 30 Jahren werden in Österreich voraussichtlich 624 Milliarden Euro vererbt.

Schere zwischen Arm und Reich schließen 

Das Momentum Institut empfiehlt eine Erbschaftssteuer, um die Ungleichheit zu bekämpfen und Krisen zu bekämpfen. Wichtig sei dabei, die Steuer progressiv zu gestalten. Wer mehr erbt, sollte mittels höherer Steuersätze mehr zur Finanzierung der Gemeinschaft beitragen. Um kleine und mittlere Erbschaften von der Steuer zu befreien, sollte es Freibeträge geben.

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