Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz schadet auch der Wirtschaft
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist teuer
Warum ist Belästigung am Arbeitsplatz für die Wirtschaft? Weil die Arbeitszufriedenheit sinkt und Leute kündigen öfter. Dann müssen wieder neue Kolleg:innen eingeschult werden, das ist zeitaufwändig und teuer. Ein Arbeitsplatz, wo Belästigung passiert, macht die Leute krank: körperlich und geistig geht es ihnen schlechter.
Und manchmal verabschieden sich die Betroffenen gänzlich aus ihrem Beruf – Ausbildung und Studium waren also für die Katz. Im schlimmsten Fall geht’s ihnen so schlecht, dass sie gar keinen Job mehr machen können.
Belästigung führt zu Lohneinbußen für Frauen
Welche finanziellen Auswirkungen sexuelle Belästigung noch hat, wollten die Ökonominnen Giulia Zacchia und Izaskun Zuazu wissen. Sie haben untersucht, wie in Europa das Risiko am Arbeitsmarkt sexuell belästigt zu werden, mit dem Gender Pay Gap zusammenhängt. Dafür analysieren sie Daten aus dem European Working Condition Survey und stellen fest, dass schon das Risiko von sexueller Belästigung zu Lohneinbußen für erwerbstätige Frauen führt und damit den Gender Pay Gap vergrößert.
Männer als Chefs? Das Risiko belästigt zu werden steigt
Am deutlichsten ist dieser Effekt dort, wo in der Chefetage vor allem Männer sitzen. Wenn Frauen dann noch in männerdominierten Berufen arbeiten, oder wenn sie auf der Karriereleiter weiter nach oben kommen, dann steigt ihr Risiko, sexuell belästigt zu werden und gleichzeitig wächst der Gender Pay Gap.
Übrigens: In Österreich haben wir das Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation für ein Recht auf Arbeit ohne Gewalt und Belästigung immer noch nicht umgesetzt.
Mehr dazu:
- Zur Studie: Die Lohnauswirkungen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
- Sexuelle Belästigung in der Pflege
- Kellnerinnen erzählen: Sexuelle Belästigung ist an der Tagesordnung
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