
Frauen in Mali beackern ein Feld. Die Krise des Landes ist eine der am wenigsten beachteten der Welt.
Foto: Makmende Media
Welche große Krisen ignoriert die Welt am meisten? Zum mittlerweile fünften Mal hat die Hilfsorganisation CARE eine Studie in Auftrag gegeben, um das herauszufinden. Der Bericht "Suffering in Silence" (dt. Übersetzung: "Leiden im Stillen") für das Jahr 2020 wurde jetzt präsentiert.
45 humanitäre Krisen betreffen über eine Million Menschen auf diese Welt, 235 Millionen Menschen brauchen Hilfe. Eine Auswertung von 1,2 Millionen Online-Meldungen von Jänner bis inklusive September in fünf Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Arabisch) zeigt, dass die 10 am wenigsten beleuchteten zusammen den Medien nicht einmal 12.000 Artikel wert waren.
Ein plastischer Vergleich von CARE: Der Start der Sony Playstation 5 hat im selben Jahr 334.000 Meldungen spendiert bekommen und sogar Kanye Wests völlig sinnloser Flirt mit einer Präsidentschaftskandidatur hatte fast 40.000 Artikel zur Folge.
Das waren die 10 am wenigsten beachteten Krisen 2020
CARE fordert anlässlich des Berichts in einer Presseaussendung Verbesserungen der Lage in der Zukunft. Darunter einen sicheren Zugang zu Krisengebieten für Journalisten den Regierungen garantieren sollen, mehr Investitionen in Bürgerjournalismus gerade dort, wo der Zugang schwierig ist, und Projektgelder für unabhängigen Journalismus durch Geberländer. Die JournalistInnen sollen wiederum auch lokale Organisationen ins Rampenlicht rücken.
Die zehn "vergessenen Krisen" der Welt
So viele Berichte haben die zehn vergessenen Krisen der Welt laut CARE bei 1,2 Mio. untersuchten Onlinebeiträgen erhalten:
- Burundi - 429
- Guatemala - 542
- Zentralafrikanische Republik - 621
- Ukraine - 702
- Madagaskar - 1464
- Malawi - 1473
- Pakistan - 1515
- Mali -1816
- Papua-Neuguinea - 2014
- Sambia - 2143