print print
favorites-circle favorites-circle
favorites-circle-full favorites-circle-full
Klimakrise

Taylor Swift & Co: Wir müssen über die Privatjets der Stars reden

8.300 Tonnen CO2 hat Taylor Swift 2022 mit ihrem Privatjet verursacht. So viel wie sonst kein Star.
8.300 Tonnen CO2 hat Taylor Swift 2022 mit ihrem Privatjet verursacht. So viel wie sonst kein Star. – Foto: Eva Rinaldi, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons
Taylor Swift droht einem Studenten mit einer Klage. Er hat ihren Privatjet getrackt und die Daten veröffentlicht. Sie sorge sich um ihre Sicherheit. Warum wir dennoch über die Privatjets der Stars reden müssen.

Jack Sweeney ist zurück. Der Student hatte bereits die Privatjets von Elon Musk, Bill Gates und Jeff Bezos im Visier. Er trackte die Routen und veröffentlichte die Daten. Nun hat er Musikerin Taylor Swift im Visier. Das gefährde die Sicherheit des Stars, sagen Anwält:innen und Sprecherinnen von Swift. Sie drohten mit Klagen. Dennoch müssen wir über die Privatjets reden.

Auch unsere Lieblinge können Klimasünder:innen sein

Ja, Taylor Swift steht für viele gute Dinge. Sie setzt sich für Frauenrechte ein, bricht patriarchale Strukturen im Show-Business auf und sie macht großartige Musik – finden zumindest Millionen Fans. Doch sie zählt auch zu den großen Umweltsünder:innen. 

8.300 Tonnen CO2 hat Taylor Swift 2022 allein durch ihren Privatjet verursacht. Das ist fast das 1.200-Fache dessen, was eine durchschnittliche Person im Jahr verursacht. Und selbst die durchschnittliche Person verursacht mehr als dreimal so viel, als sie sollte. Für Swift heißt das: Ihre Flüge mit dem Privatjet verursachen etwa 3.600-mal so viel Emissionen, wie sie im ganzen Jahr sollte.

Privatjet: 1.100 mal so viel Emissionen wie Zugreisen

Niemand verursacht mit dem eigenen Privatjet so viele Emissionen wie Taylor Swift.
Quelle: Yard Digital, Visualisierung inspiriert von the commons earth, eigene Darstellung

Natürlich gibt es noch andere Stars, die sich gerne auf die klimaschädlichste Art fortbewegen. Box-Legende Floyd Mayweather und Rapper Jay-Z folgen auf Swift. Laut einer Studie verursachen Privatjets auf der gleichen Strecke im Schnitt 45-mal so viele Emissionen pro Kopf wie Passagierflugzeuge. Und mehr als 1.100-mal so viel Emissionen wie Passagier:innen in Zügen.

Viele Länder wollen dagegen angehen

Einige Staaten wollen dem gerade bei Privatjet-Flügen gegensteuern. Die Washington Post berichtet, dass Rechtswissenschaftler:innen und Gesetzgeber in den USA höhere Steuern auf die Treibstoffe für Privatjets fordern.

In Europa drängte eine Koalition aus unter anderem Österreich durch Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) auf ein Verbot für Privatjets. Die Kommission hat das Verbot allerdings ausgeschlossen.

Die Niederlande wollen dennoch gegen Privatjets vorgehen. Am Flughafen Schiphol soll es ab 2025 ein Verbot von Privatjetflügen zu bestimmten Tageszeiten geben. Frankreich hat kürzlich viele Kurzstreckenflüge im Land verboten. Das gilt auch für Privatjets. Außerdem versucht das Land durch hohe Steuern und Beschränkungen den Privatjets entgegenzuwirken.

Das reichste Prozent verursacht so viel Emissionen wie die ärmeren zwei Drittel

Durch ihren extravaganten Lebensstil schaden Reiche dem Klima auch viel mehr als ärmere Menschen. Laut einem Oxfam Bericht aus 2023 verursacht das reichste Prozent so viel CO2 wie die ärmeren zwei Drittel der Bevölkerung. Laut einer neuen Studie gehen sogar noch mehr Emissionen auf das Konto der Reichsten. 

Die Studie des World Inequality Labs (WID) berücksichtigt neben den Emissionen aus Konsum und Lebensstil auch jene durch Besitz und Vermögen. Damit ist die Klimabelastung der reichsten 10 Prozent zwei- bis dreimal höher als bisher angenommen.

Ohne Verbote wird es nicht gehen

Höhere Steuern wären eine Möglichkeit, die klimaschädlichste Reiseform unattraktiver zu machen. Doch niemand sollte das Klima und damit die Lebensgrundlage für alle ruinieren können, nur weil die Person es sich leisten kann. Auch Taylor Swift, Floyd Mayweather oder Jay-Z sollten es nicht können dürfen. 

    Neuen Kommentar hinzufügen

    Kommentare 0 Kommentare
    Kommentar hinzufügen

    Neuen Kommentar hinzufügen

    Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag!