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Ungleichheit

Bist du transfeindlich?

Bist du transfeindlich?
Wenn wir „cis“ sagen, geht es nicht darum, Menschen zu trennen – sondern darum, sichtbar zu machen, wer in unserer Gesellschaft welche Privilegien hat. Eine cis Frau kann einfach Frau sein, ohne dass ihre Identität infrage gestellt wird. Eine trans Frau hingegen muss oft um Anerkennung kämpfen, rechtlich, medizinisch und im Alltag.

Was bedeuten Cis und Trans?

  1. Cis heißt, das Geschlecht, mit dem du dich identifizierst, entspricht dem Geschlecht, das dir bei der Geburt zugewiesen wurde. Du wurdest als Frau geboren, fühlst dich als Frau – das macht dich Cis.
  2. Trans heißt, das Geschlecht, mit dem du dich identifizierst, passt nicht zu dem, was dir bei der Geburt zugewiesen wurde. Hier fallen auch Nicht-binäre Menschen rein – also Personen, die sich weder als Frau, noch als Mann fühlen.

Eine cis Frau ist eine Frau – aber genauso ist eine trans Frau einfach eine Frau. Die Aussage ist problematisch, weil sie trans Frauen unsichtbar macht und suggeriert, dass sie nicht genauso „richtige“ Frauen sind. Das – ob es so gemeint ist oder nicht – ist transfeindlich.

Wenn ich cis sage, greife ich dich nicht an. Es ist weder falsch noch schlecht, cis zu sein. Genauso wenig ist es falsch, sich als „Frau“ zu verstehen oder das Wort „Frau“ zu verwenden. Aber das Wort „cis“ macht sichtbar, dass cis Menschen Privilegien haben, die trans Menschen oft verwehrt bleiben:

Es ist ein langwieriger und anstrengender Prozess, den eigenen Namen oder die Geschlechtsangabe offiziell ändern zu lassen. Ärztliche Hilfe oder notwendige Behandlungen werden häufig verweigert oder unnötig erschwert. Im Alltag und Beruf erleben trans Menschen immer wieder Ausgrenzung und Diskriminierung, allein dafür, wer sie sind. Diese ständige Ablehnung und das Unverständnis der Gesellschaft hinterlassen tiefe Verletzungen. Und rechtlich? Oft stehen trans Menschen ohne klare Unterstützung da, allein gelassen in einem System, das sie nicht schützt.

Warum ist Sichtbarkeit so wichtig? 

Das Wort “Cis” macht Unterschiede sichtbar, ohne eine Identität abzuwerten. Und solange diese Gruppen nicht dieselben Rechte haben und die gleiche gesellschaftliche Akzeptanz erfahren, verhindert du das damit auch. Nutz lieber deine Vorteile, um für Gerechtigkeit einzutreten.

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    Kommentare 1 Kommentar
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  • suedkatze
    16.03.2025
    also den ersten Absatz mit "Die Aussage ist problematisch, weil sie trans Frauen unsichtbar macht" verstehe ich nicht. Solange man als trans Frau als Frau akzeptiert und angesprochen wird, passt das für mich. Das gilt auch für männliche oder nichtbinäre Menschen. Problematisch und trans feindlich ist es, wenn man einer trans Person ihr Geschlecht abspricht oder sie deswegen diskriminiert. Das beschreibt der restliche Artikel ganz richtig. Als trans Mensch will ich mit immer weiter fortschreitender Transition auch nicht ständig diesen Zusatz vor mir hertragen. Ich bin einfach eine Frau. Ob trans, cis, blond, dick - wegen keiner dieser Eigenschaften darf jemand diskriminiert werden.
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