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Klimakrise

Unglück in grünen Jacken

Guten Morgen!
Wer sich das nächste Mal Essen bestellen will, sollte sich nicht nur den CO2-Fußabdruck von der Pizza durchrechnen, sondern auch überlegen, woher das Essen kommt - oder auch von wem. Mehr dazu im heutigen Morgenmoment von Anna-Maria Hirschhuber. 

#1 Möchtest du das teilen?

Pensionist:innen spüren die aktuell hohe Inflation genauso wie alle Menschen. Ihr „Einkommen“, sprich die Pension, wird aber nicht angepasst bzw. viel zu spät. Wer in den kommenden Jahren in Pension geht, verliert deshalb Zehntausende Euro.

 

#2 Gegengelesen

 

Es ist möglicherweise der bereits 3. Femizid im Jahr 2023. Am 24. Jänner wurde in Mürzzuschlag die Leiche einer Frau entdeckt.

Über Femizide und Gewalt gegen Frauen zu berichten, ist eine wichtige journalistische Aufgabe. Genauso wichtig ist aber die Frage, wie man darüber berichtet. Dafür gibt es Leitfäden. Denn falsche Berichterstattung kann Femizide verharmlosen und das Leid der Hinterbliebenen noch vergrößern.

Und genau das wurde in diesem Artikel der Kronen Zeitung gemacht. In einer reißerischen Reportage gehen die Journalistinnen der Frage nach, wer denn das Opfer getötet habe. Dabei schildern sie nicht nur Details zum Tathergang. Sie zeichnen das Opfer auch noch in negativem Licht – ganz so, als sei die Frau Mitschuld an dem Verbrechen, das ihr angetan wurde.

Österreich ist eines der Länder in der EU mit der höchsten Rate an Femiziden. Sensible Berichterstattung kann einiges dazu beitragen, Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen und die strukturelle Ebene dahinter zu zeigen. Denn Femizide sind nur die Spitze eines Eisberges, wenn es um Gewalt an Frauen geht. Was sich ändern muss, haben wir im MOMENT.at-Podcast: Man tötet nicht aus Liebe” in fünf – ehrlich gesagt sehr gut gemachten – Folgen aufgearbeitet. Um auf das wichtige Thema hinzuweisen, würden wir uns freuen, wenn du ihn für die Ö3-Podcast Awards nominierst. Die werden gerade gewählt.

 

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Die Freude beim Anblick der neon-grünen Mjam-Jacke ist oft groß. Denn sie bedeutet: Das Essen ist geliefert. Wer aber eigentlich darunter steckt und unter welchen schwierigen Arbeitsbedingungen die Fahrer:innen arbeiten, geht aus Recherchen des Investigativmagazins DOSSIER hervor.

Schon Mjam selbst steht für seine Arbeitsbedingungen oft in der Kritik. Aber nicht einmal alle Fahrer:innen sind auch wirklich bei Mjam beschäftigt. Besonders in Außenbezirken fahren Fahrer:innen für Sub-Unternehmen als freie Dienstnehmer:innen, bei denen sie laut eigenen Angaben teilweise fast nur die Hälfte verdienen. Der Stundenlohn beträgt teilweise unter 5 Euro. Viele davon sind Asylwerber:innen, die sonst keinen anderen Job machen dürfen. Sie müssen selbst für ihre Sozialversicherungsbeiträge aufkommen und sind nicht automatisch arbeitslosenversichert. Kranken- oder Urlaubsgeld sowie ein 13. und 14. Gehalt gibt es auch nicht.

Das Riders Collective – eine gewerkschaftliche Initiativen – kritisiert Mjam dafür scharf. Man würde absichtlich verwundbare Personengruppen in Jobs mit schlechten Arbeitsbedingungen drängen, weil von ihnen keine Gegenwehr erwartet werde. Die Sub-Unternehmen sowie Mjam leugnen die Vorwürfe Das Unternehmen verweist auf einen Verhaltenskodex, den Subunternehmen einhalten müssten..

#4 Besser geht doch

Klimaschutz geht auch durch den Magen. Menschen versuchen aus eigenen Stücken nachhaltiger zu essen, wenn sie den CO2-Fußabdruck ihres Gerichts oder Lebensmittelproduktes kennen. Das haben Forschende in Deutschland und Finnland herausgefunden.

Wichtig ist dabei die Darstellungsweise. Menschen haben eher auf ihren CO2-Fußabdruck geachtet, wenn er in Umweltkosten – wie schädlich das Produkt/Gericht in Euro für die Umwelt – oder in Ampelfarben angegeben war. Durch diese Methode wurden knapp zehn Prozent CO2 eingespart. Mehr als 8.000 Menschen nahmen an der Studie teil.

#5 Der Reihe nach

Der aktuelle Krebsreport stellt Österreich ein durchaus positives Zeugnis in der Versorgung aus. Die Überlebensraten bei den einzelnen Krebsarten sind durch innovative Methoden stark gestiegen.

Dennoch ist die Krankheit noch lange nicht besiegt. 2021 gingen fast ein Viertel der Todesfälle in Österreich auf Krebserkrankungen zurück. Mit den aktuellen Methoden ließen sich immer viele Todesfälle vermeiden. Durch Vorsorge und Früherkennung hätte rund die Hälfte aller Krebstodesfälle vermieden werden können. Deswegen: Alle Wege sollten zur Vorsorgeuntersuchung führen.

Einen schönen Freitag, 

Anna

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