Vermögen – Wer hat, dem wird gegeben
@moment_magazin Reich wird man nicht durch Fleiß, sondern durch Besitz. In Österreich kassieren die Reichsten tausendfach mehr Zinsen als die Ärmsten – einfach, weil sie mehr haben. Die obersten 5 % der Haushalte besitzen mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens. Ihr Geld arbeitet für sie: Es vermehrt sich durch Zinsen, Dividenden und Mieteinnahmen. Während ihr Kapital in Immobilien fließt und Gewinne abwirft, steigen für alle anderen die Wohnkosten. Das ist Klassenkampf von oben: Wer hat, dem wird gegeben und wer nicht hat, zahlt die Rechnung. #fyp #foryou #foryoupage #viral #trending
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Reich wird man durch harte Arbeit, Fleiß oder Talent? Mmmm… nein. Wer hat, dem wird gegeben. Die Reichen werden immer reicher, einfach weil sie schon reich sind. Österreich ist extrem ungleich: Die obersten 5 % der Haushalte besitzen 55 % des gesamten Nettovermögens. Die ärmere Hälfte der Bevölkerung hat zusammen nicht einmal 5 Prozent. Wie wächst dieses Vermögen? Durch Zinsen, Dividenden, Mieten – sprich: Einkommen, das man bekommt, ohne selbst zu arbeiten. „Wer hat, dem wird gegeben“ beschreibt genau dieses ‘passive Einkommen’: Vermögen vermehrt sich bei Reichen fast von allein.
Beim aktuellen Niedrig-Zinsniveau erhält das reichste Zehntel der Haushalte in Österreich im Schnitt rund 1.100 Euro Zinseinkommen pro Jahr – nach Abzug der Steuern. Das ärmste Zehntel bekommt durchschnittlich nur mickrige 14 Euro im Jahr. Warum dieser gigantische Unterschied? Weil das oberste Zehntel eben über enorm viel Erspartes und Finanzanlagen verfügt, während die Untersten kaum Rücklagen haben. Große Vermögen werfen auch bei kleinen Zinsen immer noch ordentlich Gewinn ab. An der Börse oder mit Immobilien sind jährliche Renditen von 5, 6 oder 7 Prozent keine Seltenheit – so vergrößert sich ein Millionenvermögen deutlich, ohne dass seine Besitzer:innen einen Finger rühren muss.
Reiche parken ihr Geld in Immobilien
Das treibt die Vermögenskonzentration immer weiter: Geld “arbeitet” für jene, die viel davon haben. Dieses Geld will investiert werden – häufig landet es im Immobilienmarkt, in Häusern und Wohnungen, die als sichere Wertanlage – „Betongold“ – gelten. Extrem reiche schnappen sich ganze Zinshäuser, Luxuswohnungen oder Baugrundstücke. Die Folge: Die Immobilienpreise schießen in die Höhe, Eigentum wird für Normalverdiener:innen immer unerschwinglicher – und irgendwann unleistbar. Der durchschnittliche Wiener Wohnungspreis hat sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt – wer bereits Eigentum hatte, hat davon profitiert, während andere kaum noch eine Chance haben, etwas zu kaufen.
Das ist kein Zufall, sondern systembedingt. Wenn oben immer mehr Vermögen liegt, können diese Vermögenden locker jedes Gebot überbieten. Grundstück in der Stadt? Kauft der Investor, egal wie teuer. Reiche parken ihr Geld in Immobilien, die dann häufig leer stehen oder Luxus-Zwecken dienen, während andere verzweifelt leistbaren Wohnraum suchen. Klassenkampf von oben zeigt sich hier ganz konkret: Der Reichtum der obersten Klasse drängt uns aus unseren Städten und Wohnungen. Politik könnte gegensteuern – mit Gemeindebau, Mietendeckel, Vermögenssteuern. Doch solange die Interessen der Vermögenden Vorrang haben, schlagen sie aus dem Grundbedürfnis Wohnen hohen Profit.