Warum wir aufhören müssen, Idioten-Deutsch zu reden
Deutsche Sprache, schwere Sprache? Wenn man nicht gerade mit der deutschen Sprache aufgewachsen ist, steht man schnell vor vielen Hürden. Deutsch ist verzwickt und kompliziert. Bereits bei den Artikeln hört der Spaß für viele auf. Das gilt nicht nur für Fremdsprachige, sondern oft auch für Muttersprachler:innen selbst.
Gut gemeint, schlecht gemacht
Muttersprachler:innen begehen aber oft mit blutigen Anfänger:innen den gleichen Fehler: Es wird kein korrektes Hochdeutsch gesprochen. Häufig glaubt man, in einer besser zu verstehenden Sprache zu reden und verwendet beispielsweise nur Phrasen wie “Machen du”.
Kommunikation auf Augenhöhe
Langfristig ist das für Personen mit Sprachdefiziten fatal. Bemühen wir uns nicht, korrektes Deutsch zu sprechen, verfestigen sich möglicherweise diese Fehler. Ebru beobachtet diesen Phänomen mittlerweile auch schon in der migrantischen Community.
Je nachdem, aus welchem Land Anderssprachige kommen, wiederholen sich oft die gleichen sprachlichen Fehler. Dies ist kein Zufall, sondern hat seine Wurzeln in den strukturellen Unterschieden zwischen den Sprachen. In vielen Sprachen befinden sich Informationen wie Zahl, Geschlecht oder Pronomen am Ende der Wörter. Im Deutschen stehen Artikel oder Pronomen jedoch davor. Diese strukturellen Unterschiede können aber bewältigt werden, wenn die Grammatikfehler des Gegenübers nicht bestätigt werden und man bemüht ist, Fehler ganz einfach zu korrigieren. Werden also diese Sprachmängel wiederholt, ist das sowohl für Muttersprachler:innen und Neulingen in der Kommunikation ein klarer Vorteil.
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