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Gesundheit
Ungleichheit

Zwei-Klassen-Medizin? Mehr Wahlärzt:innen als Kassenpraxen in Österreich

Zwei-Klassen-Medizin? Mehr Wahlärzt:innen als Kassenpraxen in Österreich
Die medizinische Versorgung in Österreich wird schleichend privatisiert. Warum ist das ein Problem? Foto: Symbolbild Pexels/ Karolina Grabowska
In Österreich schrumpft die Zahl der Mediziner:innen mit Kassenvertrag. Immer weniger Kassenärzt:innen kümmern sich um immer mehr Patient:innen. Da bleibt weniger Zeit für einzelne Diagnosen. Wer es sich leisten kann, geht zu Wahlärzt:innen. Was unterscheidet sie von Kassenpraxen?

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    Kommentare 2 Kommentare
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  • inarzt
    19.04.2024
    Das problem ist schon etwas diffiziler als nur zahlen zu zitieren.1) was ist die motivation wahlarzt zu werden: ein geringer Teil NUR der mehrverdienst. Man will nicht mehr den patient in der kassenordi durchschleusen weil msn nur 6,7€ pro besuch bekommt. 2) man hat medizin gelernt um medizin zu machen , nicht stundenlang verrechnungslisten und Anträge 3) weil man schon auch gerne gute, für den Patienten passende medizin macht Der trend killt sich nun selber tlw. Wegen dem ärztemangel werden sie geflutet und wartezeiten etc gibts dort auch. Paar Glücksritter riiechrn auch den cash , der auch möglich ist und Versicherungen ebenso. Bietet schicke ordis un verlockungen und offiziell nur wahlarzt- abgerechnet wird im hintergrund- die eigentliche zielle verschwinden. Einige durchschauen es und gehen auch wieder. Und es ist eine Mythos , dass dort bessere medizin gemacht wird. Junge kolleginnen sehen dort ihre zukunft - wenig erfahrung mehr schein. Versicherungen schüren das image aber. Jeder versucht verträge abzuschliessen. Auch geringverdiener- man macht es ja fürs kind und will nicht zum schlechteren kassenarzt- etc etc- es lohnt sich da mehr hinzuschauen- höchst gefährliche Entwicklung
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    • Ogolius
      20.04.2024
      Diese Entwicklung ist der politischen Umfärbung undÄnderungen im Hauptverband der Sozialversicherungsträger geschuldet. Im Zuge der „Reform“ wurde allerdings ein Gleichstand zwischen Arbeitgebern und ArbeitnehmerInnen durchgezogen. Unternehmen sind naturgemäß daran interessiert, ihre Dienstgeberbeiträge zu senken, was den Druck erhöht, auch die Leistungen zu reduzieren. Es ist in ihrem Interesse, selbst gute Geschäfte zu machen, etwa durch Privatisierung im Gesundheitswesen. Entscheiden sich die VertreterInnen der Arbeitgeber beispielsweise dafür, Einsparungen vorzunehmen und die Leistungen zu kürzen, hat das negative Auswirkungen auf die Versicherten. Von diesen Änderungen profitiert vor allem der private Versicherungsmarkt. Das war keine Reform, sondern eine bewusste Verhinderung eines funktionierenden Sozialstaats. Es wurde damit die interne Demokratie innerhalb der Sozialversicherung beendet. Demokratie hat auch immer etwas mit Zahlen und Verhältnissen zu tun und diese sind hier schwer aus dem Gleichgewicht geraten. Man braucht nur den abstrusen Gedankengängen eines Herrn Moritz Mitterer folgen, um zu erkennen, auf welchem Weg sich die österreichische Sozialversicherung befindet . Eine demokratische Erfindung wird kapitalistischen Begehrlichkeiten geopfert. Alles Gute Österreich!