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Demokratie
Kapitalismus
Klimakrise

Wenn der Kanzler klingelt

Guten Morgen!

Erschöpfte PflegerInnen, Message Control und Medienkritik - alles, was du nach einem entspannten Feiertag wissen musst, liest du in deinem Morgenmoment. Heute von Lisa Wölfl.

#1 Möchtest du das teilen?

Anja hat irgendwann eine schwierige Entscheidung getroffen: Sie macht nur noch das, wofür sie bezahlt wird. Nicht mehr. Sie ist Behindertenbetreuerin und weiß, dass die schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege die Menschen an ihr Limit bringt. Anja will sich nicht kaputt machen, erzählt sie für unsere Serie „Was ich wirklich denke“. Es muss sich einiges ändern.

#2 Zahl des Tages

 
1 von 4 Städten kann sich nicht vor den Auswirkungen der Klimakrise schützen, weil das Geld fehlt.

Überschwemmung, Überhitzung, Wassermangel und extreme Wetterereignisse – die Klimakrise gefährdet Menschenleben und Infrastruktur wie Gebäude oder Straßen. Doch die nötigen Schutzmaßnahmen sind teuer.

Über 800 Städte weltweit nahmen an einer Umfrage zu ihrer Klimapolitik teil. 43% haben noch keinen Plan dafür, sich an die Klimakrise anzupassen. Jeder vierten Stadt insgesamt fehlt das Geld, um sich vor den Auswirkungen zu schützen. Aber 93% der Städte erwarten extreme Auswirkungen der Klimakrise auf ihre Menschen und Einrichtungen.

Was also tun? Die Bekämpfung der Klimakrise muss von der Politik in allen Ländern als Priorität behandelt werden. Uns läuft nämlich die Zeit davon. Was jetzt in Österreich passieren muss.

#3 Hast du das gesehen?

 

Im April hat die Bundesregierung den Entwurf für ein neues Klimaschutzgesetz vorgelegt. Der Wirtschaftskammer gehen die Vorschläge zu weit, sie behindert echten Klimaschutz. Wir sagen: absolut unverantwortlich! Katharina Rogenhofer vom Klimavolksbegehren erklärt im neuen Dauerbrenner, worum es geht.

#4 Altpapier

 
Foto von der NZZ-Schlagzeile: "Sex nur noch mit Zustimmung?"

Eigentlich sollte es um die Frage gehen, wie das Schweizer Sexualstrafrecht reformiert werden soll. Denn in der Schweiz ist ein sexualisierter Angriff erst dann eine Vergewaltigung, wenn Gewalt im Spiel ist. Ein „Nein“ reicht nicht. Diese Rechtslage kritisieren PolitikerInnen und AktivistInnen.

Die Diskussion um eine Reform behandelt der Text in der konservativen Tageszeitung NZZ.

Der Titel, den die Zeitung wählt, verharmlost Gewalt. Er legt nahe, dass es auf die Frage „Sex nur noch mit Zustimmung?“ mehrere richtige Antworten geben kann. Das ist gefährlich. Denn „Sex ohne Zustimmung“ ist immer Gewalt – und nie in Ordnung.

#5 Zitat des Tages

 
"Jetzt haben Einmischungen, Beschwerden und das Bemühen um Einflussnahme ein neues Niveau erreicht"

In der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Falter“ berichten neun JournalistInnen von Interventionsversuchen von Bundeskanzler Sebastian Kurz und seinem Team. Sie sprechen von abendlichen Anrufen, unhaltbaren Vorwürfen und KollegInnen, die mit dem Kanzler per du sind.

Versuche, kritische Berichterstattung zu beeinflussen, gab es auch vor Sebastian Kurz vonseiten der Regierung. Aber unter Kurz haben sie ein neues Niveau erreicht, schreibt etwa eine Person.

Ich wünsche dir einen schönen Tag ohne Anruf vom Kanzler!

Lisa

 

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