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Österreichs neuer Gesundheitsminister: Wer ist Johannes Rauch?

Johannes Rauch wird neuer österreichischer Gesundheitsminister. Er folgt damit Wolfgang Mückstein nach.

Wer ist Johannes Rauch eigentlich?

Johannes Rauch kam 1959 in Rankweil in Vorarlberg zur Welt. Er gilt als einer der erfahrensten und einflussreichsten Politiker in den Reihen der Grünen. Rauch war von 1997 bis 2021 Landessprecher der Partei in Vorarlberg und zwischen 2004 und 2014 Klubobmann. Seit 2014 ist er als Landesrat für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität Mitglied der Vorarlberger Landesregierung tätig. Unter Rauch haben die Grünen in Vorarlberg beständig an Stimmenanteilen zugelegt. Mittlerweile sind sie die zweitstärkste Partei im Ländle. Vor seiner politischen Laufbahn arbeitete Rauch als Bankberater, danach war er für eine längere Zeit in der Sozialarbeit tätig.

Eigentlich wollte Johannes Rauch bald in Pension gehen. Sein Amt als Landessprecher hat er 2021 abgegeben, als Landesrat wollte er die aktuelle Legislaturperiode bis 2024 noch zu Ende bringen. Rauch soll sich anfangs gegen den Ruf aus Wien gewehrt haben, wurde aber schließlich doch von Werner Kogler überredet, das Amt als Gesundheits- und Sozialminister anzutreten. Nun ist er der Minister, der unter anderem die Corona-Krise aus gesundheitlicher Sicht bewältigen soll. Schon zuvor gab es für Rauch Möglichkeiten, in die Bundespolitik zu gehen. Diese hatte er aber bisher immer abgelehnt.

Politisches Urgestein

Die Bundes-ÖVP hat Johannes Rauch aus Vorarlberg, genauso wie die eigene Parteispitze, immer wieder kritisiert – wenn auch leise. So habe die Regierung seiner Meinung nach durch ihre Kommunikation während der Pandemie die Bevölkerung auseinandergetrieben. Die von Sebastian Kurz immer wieder angekündigten Lockerungen bezeichnete er etwa als “eine von der ÖVP inszenierte Debatte, um von den Kalamitäten des Kanzlers abzulenken”. 

Die Koalition hat Rauch entscheidend mitgeprägt. Er war Teil des grünen Teams bei den Koalitionsverhandlungen. Auch in Vorarlberg ist er seit 2014 in einer Koalition mit der ÖVP. Rauch wird attestiert, gut vernetzt zu sein. Er kennt das politische Geschäft auf jeden Fall sehr gut –  im Gegensatz zu seinem Vorgänger Wolfgang Mückstein. 

Mückstein wurde erst im April 2021 als politisch unerfahrener Arzt als Minister angelobt. Als Grund für seinen Rücktritt wird unter anderem sein Widerstand zu den Öffnungen der coronabedingten Einschränkungen im März vermutet. Mückstein selbst gab an, dass er seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht werde. Außerdem seien er und seine Familie in den letzten Monaten stark bedroht worden. Sie hätten sich immer häufiger nur mehr unter Polizeischutz bewegen können. Seine Amtszeit hat damit nicht einmal ein Jahr angedauert.

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