Wer nicht mieten kann, soll kaufen
Zu wenig Impfstoff und defekte Verhütungsmittel. Wenn die Pharmaindustrie versagt, greifen manche auf alternative Heilmittel zurück. Die Hörner von Rhinos gelten als solche, weshalb die Tiere von Wilderern bedroht sind. Deinen heutigen Morgenmoment schickt dir Lisa Wohlgenannt.
#1 Möchtest du das teilen?
Es ist der Albtraum jeder Frau, wenn das Verhütungsmittel versagt. Eine Spirale ist grundsätzlich sehr sicher und es gibt nur selten Komplikationen. Aber genau diese häufen sich bei einem bestimmten Hersteller einer Spirale seit Jahren. Betroffene Frauen haben mit uns über ihre traumatischen Erlebnisse gesprochen.
#2 Grafik des Tages
Waldbrände wüten in Europa. Vor allem Italien, Griechenland und die Türkei sind betroffen. Durch die lange Hitzeperiode sind große Gebiete so ausgetrocknet, dass sich das Feuer rasch ausbreitet. Alarmierend: Waldbrände werden bald keine mehr Seltenheit sein. Denn die Klimakrise führt zu immer höheren Temperaturen und Dürreperioden. Die Grafik zeigt: Wenn wir die Erderhitzung nicht stoppen, werden bald mehr als 100 Millionen Menschen zusätzlich von Bränden betroffen sein.
#3 Zahl des Tages
Die reichen Staaten haben versprochen, die Länder des globalen Südens bei der Impfstoffbeschaffung zu unterstützen. Aber sie halten ihre Versprechen nicht. Diese Ungleichheit in der Beschaffung der Impfstoffe ist ein Problem, sowohl für die betroffenen Länder, aber auch für uns alle.
In Afrika wurde im Schnitt erst 1,1 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal geimpft. In Ländern mit hohen Einkommen wurden bereits 54,9 Prozent zumindest einmal geimpft. In Österreich sind es bereits 59,1 Prozent.
Was es braucht, damit diese Ungerechtigkeit aufhört, erklärt Barbara Blaha hier.
#4 Spin des Tages
Jörg Hoffmann, der Fraktionsvorsitzende von FDP und Bayernpartei, hat die Nase voll von Neiddiskussionen. Forderungen nach verschärften Regeln für Investoren nerven ihn nicht nur, sondern sind auch unnötig, rechnet er im Münchner Stadtrat vor. „Nur weil man es immer wieder wiederholt, dass man mit einem normalen Einkommen in München keine Wohnung mehr kaufen kann, wird es nicht richtiger.“ Jedenfalls nicht richtig ist die Rechnung, die er danach anstellt.
Hoffmann führte aus: Für einen „Mittelverdiener“ mit 60.000 Euro im Jahr sei eine 100-Quadratmeter-Wohnung in München „durchaus leistbar“. Mit einem Prozent Kredit-Tilgung pro Jahr sei die Wohnung bei den aktuellen Zinssätzen dann auch schon nach 50 Jahren zur Hälfte abbezahlt. Danach kämen eben die Erben zum Zug und zahlen die verbliebene Kreditsumme „aus der Portokassa.“ Eigentum, das man in 100 Jahren abbezahlt? Also weit über die eigene Lebensspanne hinaus ist „durchaus leistbar“?
In München liegt das durchschnittliche Jahreseinkommen bei 53.662 Euro. Zugegeben, davon ist Hoffmann nicht weit entfernt. Alles andere bestärkt aber wohl eher die Kritik an Investoren, die sich auf Kosten anderer extrem bereichern. Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer und für Normalverdiener:innen ist es, wie Hoffmann bestätigt, nicht mehr möglich, sich in der Dauer eines Lebens Eigentum zu erarbeiten. Dass das nicht richtig ist, sahen wohl auch die anderen Stadträte so. Es wurden verschärfte Regeln für Investoren beschlossen, sodass mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht.
#5 Besser geht doch
Gute Nachrichten für Rhinos! Im vergangenen Jahr wurde in Kenia kein einziges Nashorn gewildert, meldet die Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare (IFAW). Die Population sei gegenüber dem Vorjahr sogar um elf Prozent auf 1.605 Nashörner gewachsen. In den vergangenen acht Jahren sei die Zahl der gewilderten Nashörner stetig zurückgegangen. Die ergriffenen Maßnahmen zum Schutz der Nashörner wirken demnach. Die Tiere sind wegen ihrer Hörner bei Wilderern sehr begehrt. Vor allem in Asien gilt Pulver aus den Hörnern als Heil- und Potenzmittel.
Ich wünsche dir einen tollen Tag!
Lisa
Lisa