Wer war Magnus Hirschfeld?
Der Arzt und Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld begründete die erste Homosexuellenbewegung. Er entwickelte die Theorie eines "dritten Geschlechts" zwischen Mann und Frau.
Magnus Hirschfeld stammte aus einer jüdischen Familie aus Kolobrzeg im heutigen Polen. Er studierte Sprachwissenschaften und Medizin und wurde allgemeinmedizinischer Arzt.
@moment_magazin Dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, wusste dieser Mann schon vor 100 Jahren! Magnus Hirschfeld war Seggsualforscher und Bürgerrechtler. Bereits 1897 gründet er das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee in Berlin. Als erste Organisation weltweit setzt sie sich gegen die strafrechtliche Verfolgung der Homoseggsueller ein. Hirschfeld entwickelte die Theorie des „dritten Geschlechts“ – zwischen Mann und Frau. Für ihn gab es keine binäre Geschlechterordnung. 1919 gründet er in Berlin das weltweit erste Institut für Seggsualwissenschaft. Schau vorbei bei @wasbishergeschah.at für mehr Geschichte Fakten! #PrideMonth #Pride #lgbtcommunity #hirschfeld #queer #gay #wlw #geschichte #history #berlin #lgbtq #magnushirschfeld ♬ Originalton – Moment Magazin
Hirschfeld erkennt die Vielfalt der sexuellen Identitäten
Der Arzt und Sexualwissenschaftler setzte sich gegen die strafrechtliche Verfolgung der Homosexualität ein. 1897 gründete er deswegen das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK). Es war die weltweit erste Organisation, die sich offen zum Ziel setzte, gleichgeschlechtliche Handlungen zwischen Männern zu entkriminalisieren.
Seit 1899 gab er ein Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen heraus. Alle Menschen sind demnach eine einzigartige Zusammensetzung männlicher und weiblicher Eigenschaften, also Zwischenstufen. Er entwickelte die Theorie eines „dritten Geschlechts“ zwischen Mann und Frau. Für ihn gab es keine binäre Geschlechterordnung. 1910 prägte er auch den Begriff Transvestit.
Weltweit erstes Institut für Sexualwissenschaft
Wegen seiner Forschung wurde Hirschfeld strafrechtlich verfolgt. Da er Studierenden zu ihrer sexuellen Orientierung befragte, wurde er wegen Beleidigung verurteilt. Hirschfeld ließ sich davon nicht beirren und gründete 1919 in Berlin das weltweit erste Institut für Sexualwissenschaft. Sein Engagement reichte über die Wissenschaft hinaus, denn er war Mitwirkender im ersten Film über homosexuelle Männer „Anders als die anderen“.
Hirschfeld muss ins Exil
Die steigende Bekanntheit brachte Gefahren mit sich. Hirschfeld wurde mehrfach überfallen und körperlich angegriffen. Er beschloss, zur eigenen Sicherheit vermehrt zu verreisen. 1932 geht er aufgrund von Warnungen direkt ins Exil. Die Nationalsozialisten ließen 1933 das Institut für Sexualwissenschaft schließen. Hirschfeld lebte zu diesem Zeitpunkt auf Nizza mit seinen beiden Liebhabern in einer Partnerschaft zu dritt. Er verstarb 1935 an seinem 67. Geburtstag.
Sein wissenschaftliches Werk war stets der Befreiung der sexuellen Minderheiten von staatlicher Verfolgung und gesellschaftlicher Ächtung gewidmet. Magnus Hirschfeld hatte die volle Verwirklichung der sexuellen Menschenrechte weltweit zum Ziel. Ein Ziel, das bis heute leider noch nicht erreicht wurde.
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