Zuwanderung: Angstmache mit Bildern
Am Dienstag ist der neue Integrationsbericht erschienen, Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) hat ihn präsentiert. Die Ergebnisse sind nicht wirklich sensationell, um die Nachricht spannender zu machen, macht die Gratiszeitung Heute ein Flüchtlingsthema daraus.
Mehr als zwei Drittel der Menschen, die nach Österreich gezogen sind, sind EU-StaatsbürgerInnen. Sie kommen vor allem aus Rumänien, Deutschland und Ungarn. So weit, so gut. Oder?
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Wer also dieses Bild sieht, gepaart mit dem Titel: „Zuwanderung nach Österreich um 35,5 Prozent gestiegen“, könnte den Eindruck gewinnen, das Bevölkerungswachstum sei auf geflüchtete Menschen aus dem Nahen Osten zurückzuführen. Die Zahl an 2010 zu messen hilft außerdem, die Zahlen viel größer erscheinen zu lassen.
„Symbolbild“ heißt es in der Bildunterschrift. Nur: Ein Symbol wofür?
Die Zuwanderung war 2019 im Vergleich zum restlichen Jahrzehnt sogar eher niedrig. Nur in drei Jahren gab es weniger Netto-Zuwanderung.
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Im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung sind diese Zahlen verschwindend gering.
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Solche Bilder schüren im Zusammenhang mit Migration Angst – und die Regierung gibt mit ihren Worten die Richtung vor. Bei der Österreich steht in der Dachzeile das Ministerinnen-Zitat: „Raab: ‚2015 darf sich nicht wiederholen'“. Dabei wurden 2019 weniger als 13.000 Asylanträge gestellt. Die Zahl ist damit in etwa so niedrig wie die von 2011 mit rund 14.400 Anträgen.
Der Titel bei der Krone: „Raab: ‚Wollen kein Chinatown, kein Little Italy'“ hat überhaupt nur noch wenig Bezug zur Realität. In Österreich bilden sich weder italienische Stadtviertel noch chinesische.
Aber bei all dem Gerede über Chinatown und 2015 lässt sich beinahe vergessen, dass die größte Gruppe in Österreich lebenden Menschen mit anderer Staatsbürgerschaft aus Deutschland kommen. Twitter-User @wasserwange bringt es mit seiner Fotocollage auf den Punkt. Wieso werden Artikel über Zuwanderung und ausländische BewohnerInnen nie mit Fotos von Deutschlandfahnen bebildert?
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