Bäume pflanzen gegen die Klimakrise? Nur mit diesen 10 Goldenen Regeln
Wälder sind ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems und binden sehr viele Treibhausgase, die andernfalls unser Klima zerstören würden. Also brauchen wir mehr davon. So weit, so einfach. Und Unternehmen, NGOs und Regierungen haben große Projekte angekündigt, genau das zu tun.
Allerdings kann der falsche Baum am falschen Ort mehr schaden als helfen, sagen englische ForscherInnen von den Royal Botanic Gardens in Kew (England). Teilweise kann man sogar mehr CO2 freisetzen als einsparen, heißt es in einer Studie die im Journal „Global Change Biology“ veröffentlicht wurde.
Eine einfache Antwort als weltweites Patentrezept gibt es da nicht. Die Wissenschafter haben deshalb 10 „Goldene Regeln“ für das Pflanzen von Bäumen aufgestellt, damit derartige Projekte Sinn ergeben.
- #1 Zuerst bestehende Wälder schützen, bevor man neue pflanzt
- #2 Menschen vor Ort müssen das Projekt betreiben, sie profitieren am meisten
- #3 Die Projekte sollen mehrere Ziele verfolgen, auch kulturelle und wirtschaftliche Vorteile
- #4 Die richtige Gegend wählen, am besten heruntergekommene Waldgebiete
- #5 Wenn möglich: Wälder wieder natürlich wachsen lassen, statt zu pflanzen
- #6 Die richtigen und vielfältige Baumarten wählen, um die Artenvielfalt zu steigern
- #7 Sicherstellen, dass die Baumarten die Erderhitzung überstehen können
- #8 Vorausplanen, wie Menschen vor Ort an neue Samen und Setzlinge kommen
- #9 Kleine Testprojekte zum Beginn, um Wissenschaft und örtliches Wissen zu verbinden
- #10 Alle Menschen sollen von der Wiederaufforstung profitieren, auch die ärmsten
Zu oft würden einige dieser Ziele außer Acht gelassen. Wenn etwa eher Plantagen zum späteren Abholzen als nachhaltige Wälder gepflanzt werden. „Die richtigen Bäume am richtigen Ort zu pflanzen muss eine der obersten Prioritäten für alle Staaten werden“, sagte einer der Forscher zur BBC.