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Kapitalismus

Ist Black Friday wirklich günstiger?

Ist Black Friday wirklich günstiger?
Der Black Friday verspricht jährlich Tiefpreise. Die kommen von Hochstaplern. Symbolbild Pexels: Max Fischer.
Der Black Friday ist längst schon eine ganze Woche, ein ganzes Monat. Black Week, Black Month. Uns wird eingeredet, das macht unser Leben günstiger. In den Tagen der Rabattaktionen eifern alle Unternehmen um die Kaufgunst der Konsument:innen und schlagen mit Angeboten um sich. Aber das geht nur, weil wir das restliche Jahr über zu viel zahlen.

Minus 50, 60, 70 Prozent! Rund um den Black Friday trumpfen Unternehmen mit Rabattaktionen. Countdowns, Gutscheincodes, Bundles: Sie angeln mit falscher Großzügigkeit nach Kundschaft

Dabei wird mit vielen Mitteln getarnt und getäuscht: Das beginnt damit, dass die scheinbar unschlagbaren Rabatte sich oft nicht auf den tatsächlichen Verkaufspreis beziehen. Stattdessen steht die Vergünstigung in Relation zum vom Hersteller empfohlenen Preis (UVP), der viel höher angesetzt ist als der tatsächliche Verkaufspreis des Händlers. Die durchschnittliche tatsächliche Ersparnis am Black Friday 2023 betrug deshalb nur 5,8 %. 

Gute Deals für Konzerne 

Wenn man wirklich etwas kaufen will oder gar muss, sind Angebotswochen meist trotzdem der richtige Zeitpunkt. Grundsätzlich wird alles teurer, während die Kaufkraft in Österreich aber sinkt. Vieles ist kaum noch leistbar. Auch kleine Rabatte sind da noch willkommen.

Die Gaspreise haben zwar einen Teuerungsschub ausgelöst. Aber nicht nur sie. Die Konzerne machen auch einfach mehr Gewinn. Die Hälfte der Preissteigerungen der letzten 30 Jahre gehen auf höhere Profite zurück. 

Die hohen Preise werden zum Normalzustand. An Tagen wie Black Friday oder Cyber Monday wird dann mit “Rabatten” gelockt. Nicht zum Nachteil der Konzerne. Der Black Friday ist einer der umsatzstärksten Tage im Jahr. Rund 400 Millionen Euro sollen Menschen in Österreich heuer während der Black Week ausgeben. 

Wer vom Black Friday wirklich profitiert

Der Black Friday spielt sich schon lange nicht mehr nur offline ab. Rund 40 % der Konsument:innen in Österreich wollen heuer auf online Plattformen shoppen. Der Großteil davon auf Amazon. 

Der US-Konzern prahlt mit Deals. Dabei wurde er vergangenes Jahr von den US-Behörden verklagt. Der Vorwurf: illegale Handlungen, um Preise nach oben zu jagen. Die Plattform zwingt Hersteller dazu, ihre Produkte anderswo nicht günstiger anzubieten. Damit erlangt sie Entscheidungsmacht über den Preis. 

Echte Schnäppchen? 

Konsument:innen erliegen dem Tarnen und Täuschen bei den Preisen. Verständlich, denn es mangelt an Transparenz. Die Arbeiterkammer fordert deshalb eine Preistransparenzdatenbank und ein strengeres Preisgesetz. Damit könnten Höchstgrenzen festgelegt und Sanktionen für Konzerne beschlossen werden, die ihre Preise grundlos steigern. 

Während die Handelskonzerne ihre Gewinne steigern, haben die Beschäftigten nichts davon. Die Löhne im Handel sind niedrig – besonders die großen Plattformen beuten ihre Mitarbeiter:innen aus. In Österreich wird in der Herbstlohnrunde gerade darüber verhandelt.  Die Kollektivverträge müssen aufholen. Die Gewerkschaft der Beschäftigten im Handel hat auch schon Kampfmaßnahmen angekündigt. Unter anderem am Black Friday.

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    Kommentare 1 Kommentar
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  • frizzdog
    26.11.2024
    was wir gerne übersehen: "das volk" IST einfach so. diese aufklärungsversuche gehen ins leere. im gegenteil: man geht dem "volk" damit auf die nerven, macht es ihm doch seinen einzigen fluchtweg in den konsum madig
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