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Ungleichheit

Das ist alles nur geklaut

Fünf Themen, drei Minuten, ein Newsletter mit Haltung! Der Morgenmoment vom 28. August 2020

Guten Morgen,

im Schnitt mehr als 50 Prozent ihres monatlichen Budgets müssen Studierende in Innsbruck für eine Singlewohnung zahlen. Booking.com ist bequem fürs Buchen von Unterkünften, schneidet bei den Hotels kräftig mit und zahlt wenig Steuern. In der Steiermark kämpft eine Belegschaft um ihre Fabrik. Der Morgenmoment, heute von Andreas Bachmann.

 

 

#1 Möchtest Du das teilen?

Wer in Österreich Online den Urlaub bucht, macht das höchstwahrscheinlich über Booking.com. Die Buchungsplattform ist hierzulande der Marktführer, kaum ein Hotel oder eine Pension kommt an dem Unternehmen vorbei. Für KundInnen macht das die Suche einfach: Tausende Unterkünfte lassen sich filtern und vergleichen, die passende mit ein paar Klicks auswählen. Für die HotelbetreiberInnen und letztlich den Staat tun sich bei Booking allerdings einige Probleme auf. Die wichtigsten haben wir in 3 Punkten zusammengefasst.

#2 Zahl des Tages

 
Eine Studentin sitzt vor ihrem Laptop und beißt angespannt auf einem Stift herum. Text: Innsbruck ist das teuerste Pflaster für Studierende in Österreich. Eine kleine Wohnung kostet dort monatlich im Schnitt 630€.

Trotz Corona-Krise: Die Mieten für kleine Wohnungen bis 40 Quadratmetern sind in vier der sechs großen Universitätsstädten Österreichs gestiegen. Am teuersten ist das Leben in der eigenen Wohnung für Studierende in Inssbruck: Im Median sind es 630 Euro pro Monat, die kleine Wohungen dort kosten. Das sind drei Prozent mehr als im vergangenen Jahr und mehr als die Hälfte des StudentInnen durchschnittlich zur Verfügung stehenden Budgets von rund 1.200 Euro. In Wien kostet eine typische Studierenden-Wohnung inzwischen 560 Euro. Am stärksten gestiegen sind die Preise für kleine Wohnungen in Klagenfurt: plus 8 Prozent. Und am verhältnismäßig günstigsten wohnt es sich für StudentInnen in Linz, so eine Studie von Immowelt.

#3 Grafik des Tages

 
Lohndiebstahl verursacht 885 Millionen Euro Schaden pro Jahr. Die Schadenssumme ist doppelt so hoch, wie alle die Eigentumsdelikte, nämlich 406 Millionen Euro.

Welche Art von Diebstahl sorgt in Österreich für den größten finanziellen Schaden? Raub? Einbrüche? Autodiebstahl? Nein. Es ist der Lohndiebstahl. Ein Delikt, dass es laut Strafgesetzbuch gar nicht gibt. Dabei richtet es ziemlich viel Schaden für einzelne Menschen aber auch die Gesellschaft und Wirtschaft an. Allein nicht bezahlte Überstunden verursachen in Österreich pro Jahr einen Schaden von 885 Millionen Euro. Das ist mehr als das Doppelte von „klassischen Eigentumsdelikten“. Dennoch gilt Lohndiebstahl offenbar als Kavaliersdelikt.

#4 Der Reihe nach

Beim Motorenhersteller ATB in Spielberg probt die Belegschaft den Aufstand: Es geht um ihre Jobs und um den gesamten Standort. In der Fabrik in der Steiermark soll der Betrieb offenbar ganz abgedreht werden, die Maschinen abmontiert und woanders wieder aufgebaut werden. Der Mutterkonzern will es so. Und anderswo spielte sich das bereits genauso ab. Ein Lehrstück in globalisiertem Kapitalismus.

#5 Hast du das gesehen?

Die demokratische US-Kongress-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez hat ein einem bemerkenswerten Video ihre Schminktipps verraten: Wie man nach einer zu kurzen Nacht trotzdem strahlend aussieht erzählt sie da, genauso wie sie erklärt warum Weiblichkeit ein machtvolles Instrument ist und sich schön zu fühlen und sich selbst zu lieben bereits ein Akt des  Widerstands ist. „In einer Welt, in der wir Frauen klein gemacht werden, unser Selbstwertgefühl runtergedrückt wird, dir immer wieder gesagt wird, du hättest nicht die richtige Hautfarbe, nicht das richtige Körpergewicht“, sei es eine radikale Handlung, sich selbst zu lieben. „Wenn ihr aufsteht und sagt: ‚Wisst ihr was? Nicht ihr trefft diese Entscheidung – ich treffe sie, ist das sehr mächtig.“

 

Einen schönen Freitag,

Andreas

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