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Die Arktis ist überall

Guten Morgen!

Heute gehts um fragwürdige Interpretationen: Nämlich einerseits den Umgang der Politik mit Zahlen über häusliche Gewalt und anderseits über Krankheiten. Und da gibts nun solche, die gar keine sind und andere, bei denen Menschen mit dunkler Hautfarbe das Nachsehen haben. Den Morgenmoment hat für dich Tina Goebel zusammengestellt.

#1 Möchtest du das teilen?

Am Anfang der Corona-Krise und des Lockdowns im April befürchteten ExpertInnen einen dramatischen Anstieg bei Fällen von häuslicher Gewalt. Am Montag präsentierten dann Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) die Zahlen der Annäherungs- und Betretungsverbote. Im Vergleich zu den Vormonaten sind sie um 22 Prozent gestiegen, die Frauenministerin sagt gleichzeitig, man sei „gut durch die Krise gekommen“. Das ist jedoch eine Frage der Interpretation. Warum der Umgang der Politik mit den Zahlen über häusliche Gewalt teilweise unseriös ist, liest du hier.

#2 Zahl des Tages

 
Foto zeigt Windräder auf einer Bergkette. Im Vordergrund ist ein See zu sehen. Text: 75% der weltweiten Strom-Neukapazität kommt von Solar, Wind und Wasser.

Weltweit wird beim Ausbau des Stromnetzes bereits großteils auf erneuerbare Energie gesetzt – zu diesem erfreulichen Ergebnis kommt eine Studie Energie-Marktforschungsfirma BloombergNEF. 2019 war die Fotovoltaik die wichtigste neue Strom-Quelle überhaupt, gefolgt von der Windenergie. Weltweit wird aber noch immer der Großteil des Storms aus Erdöl, Kohle und Erdgas gewonnen. Während reiche Länder diese Kraftwerke nach und nach abschalten, bauen Entwicklungsländer ein Vielfaches davon neu. Mit einer gezielten internationalen Förderpolitik könnte diesen Regionen geholfen werden, ebenso schnell auf erneuerbare Energie umzustellen – das wäre wichtig für die Bekämpfung der Klimakrise.

#3 Hast du das gesehen?

In dieser Ausgabe der Klima-Videokolumne „Dauerbrenner“ erklärt dir Katharina Rogenhofer, warum uns nicht wurscht sein darf, was in der Arktis passiert, auch wenn sie weit weg ist und dort (fast) niemand wohnt.

 

#4 Armutprobe

In ihrer dieswöchigen Kolumne erzählt uns Daniela Brodesser, warum sie Kommentare von Menschen, die selbst von Armut betroffen waren, oft mehr treffen als alle anderen. Denn oft sprechen sie davon, dass sie „es ja selbst von ganz unten, aus eigener Kraft und durch harte Arbeit geschafft hätten.“ Oft würde vergessen, dass es sehr viel Glück braucht, um den Weg aus der Armut zu schaffen.

 
Daniela Brodesser: Armutprobe: "Wenn andere Menschen es mit angeblich purer Willenskraft aus der Armut geschafft haben, war das für mich der endgültige Beweis dafür, dass ich eine Versagerin bin."

#5 In was für einer Welt leben wir?

Homosexualität ist eine Krankheit und kann geheilt werden – davon sind auch im Jahr 2020 noch Menschen in Österreich überzeugt. Hierzulande werden deshalb mitunter „Homo-Heilungen“ angeboten. Das Spektrum dieser sogenannten Konversionsbehandlungen ist breit – jedoch weit weg von modernen wissenschaftlichen, therapeutischen und medizinischen Standards. Homosexualität zwischen Erwachsenen wurde 1971 in Österreich legalisiert, seit Jänner 2019 dürfen gleichgeschlechtliche Paare sogar heiraten. Höchste Zeit, dass hier auch endlich ein Gesetz erlassen wird, dass diese fragwürdigen „Behandlungen“ verbietet. Und zwar nicht nur im professionellen Bereich, sondern von Privatpersonen – denn oft bieten Seelsorger erzkonservativer Religionsgemeinschaften solche Praktiken an. Bestrebungen für ein gesetzliches Verbot gibt es bereits.

#6 Besser geht doch

Der Londoner Medizinstudent Malone Mukwende will auf ein großes Problem im Gesundheitssystem aufmerksam machen: In Fachlehrbüchern oder bei Vorlesungen werden meist nur Fotos von weißen PatientInnen gezeigt. Tatsächlich können Krankheiten auf unterschiedlichen Hautfarben ganz anders aussehen. Menschen mit dunkler Hautfarbe werden somit medizinisch schlechter versorgt, da bei ihnen häufiger Krankheiten übersehen, oder Fehldiagnosen gestellt werden. Mukwende hat nun ein Handbuch heraus gebraucht, das Krankheitsbilder auf verschiedenen Hautfarben zeigt. Weiters hat er eine Online-Plattform gegründet auf der sich ÄrztInnen und PatientInnen vernetzten können.

 
Foto zeigt weiße und schwarze Hände, die sich gegenseitig berühren. Rassismus in der Medizin: Londoner Medizinstudent veröffentlich Handbuch, das Krankheitsbilder auf verschiedenen Hautfarben zeigt.

Hab einen schönen Tag, Tina

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