Die Krise gegen den Feinstaub und Wohnungsnot?
Dein Morgenmoment ist da und er hat den Kampf gegen Feinstaub, Arbeitslosigkeit und den Neoliberalismus in mehreren Facetten zum Thema. Heute für dich zusammengestellt von Tom Schaffer.
#1 Möchtest du das teilen?
Mit der radikalen Ausweitung der Kurzarbeit hat die österreichische Regierung einen sehr wichtigen Schritt im Kampf gegen die sprunghaft steigende Arbeitslosigkeit unternommen. Das Modell hat aber noch Schwächen, die bisher jeden Tag Menschen ihre Anstellung kosten. Das zeigen zwei Beispiele aus der Wirklichkeit.
#2 Zitat des Tages
Der bekannte österreichische Ökonom Stephan Schulmeister ist uns am gestrigen Montag für ein ausführliches Interview zur Verfügung gestanden. Es ging um die wirtschaftliche Krise durch das Corona-Virus. Einen kleinen Vorgeschmack gibt dir dieses Zitat. Das komplette Gespräch erscheint dann spätestens morgen früh auf Moment.at.
#3 Hast du das gesehen?
Corona deckt schon länger bestehende Probleme in unserer Gesellschaft ziemlich gnadenlos auf. Etwa den Einfluss von Kurzzeitvermieuntgen auf den Wohnungsmarkt. Weil derzeit natürlich niemand für ein paar Tage Städtetrips macht, versuchen viele Eigentümer ihre Wohnungen, die sie sonst auf AirBnb & Co. vermieten, nun am normalen Markt anzubringen. Das Ergebnis am Beispiel der irischen Hauptstadt Dublin siehst du in der folgenden Darstellung: Plötzlich ist das Angebot an verfügbaren Wohnungen um 64 Prozent gewachsen.
64% rise in rental properties across #Dublin in midst of #Covid_19 crisis according to property website @daftmedia as landlords start withdrawing their rentals from short-term listing sites like #Airbnb and are offering them into the market instead.#HousingCrisis #CoronaCrisis pic.twitter.com/Wfj56HaNLC
— Rob Cross (@RobCross247) March 21, 2020
Von der Idee „Wir vermieten unsere Wohnung nur kurz, wenn wir nicht da sind“ ist bei diesen Plattformen offenbar nicht mehr wirklich viel übrig. Sie verknappen stattdessen massiv das Wohnungsangebot in Städten.
#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Die USA haben kürzlich wie jedes Land ein großes Rettungsprogramm für die Wirtschaft in der Corona-Krise verabschiedet. Ein großer Teil des Geldes fließt auch in die Pharmaindustrie. Dort arbeiten gerade viele Menschen an Impfungen und Medikamenten, die wir dringend brauchen. Gleichzeitig geht es der Industrie aber auch um Profite. Und ihre Lobby ist stark. Die Partei der Demokraten wollte erreichen, dass die Regierung in Preise für die Medikamente eingreifen darf, wenn ein Unternehmen staatliche Hilfe dafür bekommt. Firmen sollten auch das geistige Eigentum daran verlieren, wenn sie zu hohe Preise verlangen. Aber die Lobbyisten und Republikaner von Präsident Donald Trump haben das verhindert. Im fertigen Gesetzestext steht jetzt, dass es zwar „faire“ Preise sein müssen, staatliche Eingriffe sind darin aber jetzt sogar ausdrücklich verboten. Pikantes Detail am Rande: Der US-Gesundheitsminister war vorher Top-Funktionär in der Pharmabranche.
#5 Lesetipp
In China und Italien wurden im Zuge der Corona-Krise Produktion und Verkehr stark zurückgefahren. Dadurch sollen sogar mehr Menschen gerettet worden sein, als durch den Virus gestorben sind. Und es könnte sogar einen direkten Zusammenhang zwischen Feinstaub-Belastung und der Ausbreitung von Corona geben. Michael Bonvalot ist diesem Thema für MOMENT nachgegangen.
#6 Korrektur
Leider sind wir bei unserem gestrigen Newsletter einem gefälschten Twitter-Profil auf den Leim gegangen. Der Post von angeblichen New Yorker Bürgermeister, der die Sperre von einigen Straßen für Autos verkündete, damit Menschen während der Corona-Krise mit genügend Abstand spazieren gehen können, war nicht echt. Entschuldigung für den Fehler. (Die Idee erscheint uns grundsätzlich trotzdem nicht ganz so schlecht.)
Einen fehler- und feinstaubfreien Dienstag wünsch ich dir!
Tom