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Ungleichheit

Frauenarmut: Die unsichtbare Bedrohung

Die bisherige Definition von Armut verschleiert die schlimme Situation vieler Frauen. Denn Frauenarmut ist unsichtbar. Und gravierend. Wie das? Eine neue Folge von #Girlmath mit Chefökonomin Katharina Mader.

Frauenarmut ist unsichtbar

Die offizielle Armutsstatistik zeigt Frauenarmut nicht wirklich. Zwar sagt sie uns, wie viele Haushalte arm sind – aber wie es bei den Leuten, die in diesem Haushalt leben, wirklich ausschaut, sagt uns die Statistik nicht. Die bisherige Definition von Armut verschleiert die schlimme Situation vieler Frauen.

Geld ist in keinem Haushalt genau gleich verteilt

Wenn Armut gemessen wird, wird immer ein Haushalt angeschaut und nicht die Menschen in diesem Haushalt. Nur das Geld ist in keinem Haushalt genau gleich verteilt.

Nun haben sich Katrin GasiorSilvia Avram und Daria Popova genau durchgerechnet, wie es mit der individuellen Armut wirklich ist. Sie haben mit Hilfe von europäischen Daten herausgefunden, dass das Armutsrisiko von Frauen und Männern relativ ähnlich ist, wenn man sich nur den Haushalt ansieht.

Sie haben ausgerechnet, dass die individuelle Armutsgefährdung von Männern auch nur leicht ansteigt – wenn man von der Haushaltsperspektive auf die persönliche wechselt. Aber bei den Frauen ist das anders.

Die individuelle Armut der Frauen

Wenn wir vom Haushalt auf die persönliche Ebene wechseln, dann sehen wir, dass nicht 13% sondern 15% der Männer armutsgefährdet sind. Bei den Frauen sind es nicht 13% sondern ganze 32%. Die allermeisten dieser Frauen haben einen Job, jede dritte arbeitet sogar bis zu 34 Stunden.

Ein Job schützt Frauen nicht automatisch vor Armut – weil klassische Frauenbranchen noch immer schlechter entlohnt werden. Und weil sie immer noch den Löwenteil der Familienarbeit zuhause schultern, ist Vollzeit oft nicht drin.

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