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Arbeitswelt
Klimakrise
Ungleichheit

Gibt dein Ladekabel jetzt Gas?

Guten Morgen,

Kannst du dein iPhone bald mit einem Samsung-Ladekabel aufladen? Das käme glatt einer Weltrevolution gleich. Mehr dazu und vieles mehr gibt's in deinem Morgenmoment. Geschickt wird er dir von Michael Farthofer.

#1 Möchtest du das teilen?

Alle möchten weg vom russischen Gas. Und das ist verständlich, führt doch Russland einen Krieg in der Ukraine. Als Alternativen zum Gas poppen immer wieder Ideen auf, die eine besser, die andere schlechter. Einige jubeln unter dem Namen LNG über Flüssiggas. Aber was ist das überhaupt und warum ist LNG nicht die Antwort auf die Energiekrise? Katharina Rogenhofer klärt dich auf.

#2 Hast du das schon gesehen?

Die Klimakrise droht zu einer Klimakatastrophe zu werden, wenn nicht sofort gehandelt wird. Geredet wird viel, konkret geändert aber zu wenig.

Der Krieg in der Ukraine lässt viele wieder einmal daran zweifeln, ob es manche Politiker:innen mit dem Klimaschutz ernst meinen. Anstatt in erneuerbare Energieträger zu investieren, erschließen Regierungen weltweit lieber neue Gas- und Ölvorkommen. Deutschland und Italien wollen jetzt Flüssiggas aus Katar importieren, auch von den USA sollen hohe Mengen an fossilen Energieträgern bezogen werden.

Wissenschafter:innen von Climate Analytics und vom New Climate Insititute sehen darin ein riesiges Problem: Wenn jetzt in veraltete Technologie investiert wird, wird der Ausstieg daraus in Zukunft zusätzlich erschwert. Das nennt man “Lock-In-Effekt”. Um solche negativen Lock-In’s zu verhindern, fordern die Expert:innen stattdessen den Ausbau erneuerbarer Energiequellen und ein Ende von klimaschädlichen Subventionen.

#3 Grafik des Tages

Wer kennt es nicht? Der iPhone-Besitzer in der Runde hat sein Ladekabel vergessen und niemand hat ein passendes Ladekabel dabei. Nervig, aber damit soll bald Schluss sein: Die EU will ab 2024 Google, Apple und Co. nun dazu verpflichten, ihre Geräte mit einheitlichen Anschlüssen auszustatten. USB-C soll der Standard bei allen Geräten werden.

Das Gesetz soll nicht nur für Smartphones gelten: Auch Tablets, Kameras, Kopfhörer und einige andere Elektrogeräte werden vereinheitlicht. Das ist vor allem eine gute Sache für die Umwelt, denn dann kommt man mit weniger von diesen Geräten aus: Alleine unbenutzte Ladegeräte sorgen laut EU-Kommission jedes Jahr für 11.000 Tonnen Elektroschrott. Konsument:innen sollen sich so auch hunderte Millionen Euro ersparen.

 
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#4 Lesetipp

„Stagflation“, schonmal gehört? Der Begriff ist nicht neu und könnte wieder aktuell werden. Die Weltbank warnt in einem neuen Bericht davor, dass wir dadurch in einer „verlorenes Jahrzehnt“ rutschen könnten. Aber worum geht es dabei und was lässt sich dagegen tun? Damit du dich bei zukünftigen Diskussionen über die „Stagflation“ auch gut auskennst, haben wir hier eine Erklärung für dich.

#5 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Bald doppelt so viel für die Heizung zahlen? Die Teuerung macht auch vor der Fernwärme in Wien nicht halt. Da über die Hälfte der Wärme von Gaskraftwerken kommt, steigen auch hier die Preise. Außerdem würden die Kosten für Personal und Logistik wegen der Teuerung steigen, begründet Wien Energie die beantragte Preisexplosion um 92 %.

In Wien wären rund 440.000 Haushalte von einer durchschnittlichen Preissteigerung von knapp 500 € betroffen. Da ein Heizungstausch vom Vermieter abhängt und eine Gasheizung keine Alternative mehr darstellt, sind die Betroffenen den hohen Preisen ausgeliefert. Das trifft vor allem Mittel- und Niedrigverdiener:innen. Das ärmste Einkommensfünftel heizt nämlich zu 42 % mit Fernwärme, das mittlere zu 49 %. Zum Vergleich: Von den Reichsten trifft die Preissteigerung nur jede:n Dritte:n.

Immerhin: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Die Magistratsabteilung 62 muss dem Ansuchen um Preissteigerung noch zustimmen.

Einen schönen Donnerstag wünsche ich dir
Michi

 

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