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Arbeitswelt
Fortschritt
Ungleichheit

Jede:r braucht mal Hilfe

Guten Morgen,

in Alter oder Krankheit, in Krisensituationen oder bei der Arbeit - wir alle brauchen einmal Hilfe. Wo Hilfe erschwert wird, wie sie richtig geht und was sie bewirken kann - darum geht es heute in deinem Morgenmoment, gesendet von Lisa Wohlgenannt. 

#1 Möchtest du das teilen?

“Servus, ich hätte gern, dass du mit meinem besten Freund Sex hast und ihm erst später erzählst, dass du ein Mann bist, geht das?” Solche Nachrichten bekommt die 31-jährige Steffi Stanković, weil sie “transgender woman” in ihrer Tinder-Bio stehen hat. Sie würde gerne ein normales Datingerlebnis haben, aber die Männer, die ihr schreiben, reduzieren sie auf Fetischerlebnis oder Prank. Emotionale Nähe gibt es nur ganz selten, erzählt sie MOMENT in diesem Beitrag. 

#2 Hast du das gesehen?

Der österreichische Arbeitsminister hat sich kürzlich zur Teilzeitarbeit geäußert. Menschen, die weniger arbeiten, sollen auch weniger Sozialleistungen bekommen. Kocher hat wegen starker Kritik – auch vom Koalitionspartner – mittlerweile zurückgerudert. Ein echtes Problem ist hingegen, dass der Großteil der Teilzeitarbeitenden – hauptsächlich Frauen – nicht freiwillig und grundlos weniger arbeitet. Woran es liegt und warum die Forderungen von Kocher problematisch sind, erklären wir in diesem Video. 

@moment_magazin

Der österreichische Arbeitsminister hat sich kürzlich zur Teilzeitarbeit geäußert. Menschen, die weniger arbeiten, sollen auch weniger Sozialleistungen bekommen. Das Problem ist aber, dass der Großteil der Teilzeitarbeitenden – hauptsächlich Frauen – nicht freiwillig und grundlos weniger arbeitet. Meist liegt es an Kinderbetreuungspflichten, die nicht mit einer Vollzeitbeschäftigung zu vereinbaren sind. Kocher hat wegen starker Kritik – auch vom Koalitionspartner – mittlerweile zurückgerudert. #kocher #martinkocher #arbeitsminister #övp #teilzeit #frauen #altersarmut #teilzeitarbeit #vollzeit #arbeitsmarkt #kinderbetreuung #ungleichheit #österreich #politik #wirtschaft

♬ Originalton – Moment Magazin

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Nur 32 Prozent der 24-Stunden-Betreuer:innen sind mit den Arbeitsbedingungen zufrieden, zeigt eine Studie der Universität Wien. Zwei von drei Betreuungskräften wollen aus dem Beruf aussteigen oder unter anderen Rahmenbedingungen arbeiten. Belastend seien etwa mangelnde Wertschätzung und das Auseinanderklaffen von Aufgaben und Realität, erklärt Forscherin Michaela Schaffhauser-Linzatti

Betreuer:innen müssen beispielsweise häufig Pflegeaufgaben übernehmen, für die sie im Zweifel gar nicht ausgebildet sind, weitere Personen im Haushalt mitbetreuen oder nichtvereinbarte Haushaltsaufgaben übernehmen. Außerdem seien Verträge und Kosten häufig intransparent – sowohl für die Betreuer:innen als auch die betreuten Personen, informieren Branchenvertreter:innen. 

Bereits jetzt haben wir in Pflege und Betreuung einen Mangel an Personal. Durch den demografischen Wandel wird sich die Situation noch weiter zuspitzen. Um die Betreuung unserer Eltern, Onkel und Tanten, Geschwister und uns selbst sicherzustellen, müssen bestehende Kräfte gehalten und neue dazugewonnen werden. Das geht nur mit besseren Arbeitsbedingungen: Mit fairen Löhnen, sicheren und transparenten Verträgen und Wertschätzung. 

Wir haben in einer mehrteiligen Recherche die Situation der 24-Stunden-Betreuer:innen in Österreich beleuchtet und festgestellt: Da läuft mächtig was schief. „Die Betreuer:innen werden aus Rumänien angekarrt, das ist teilweise wie Sklavenhandel“, erzählt uns ein:e Beschäftige:r einer Vermittlungsagentur. Hier findest du Teil 2 der Recherche, in der wir auf die Situation der Betreuer:innen detailliert eingehen. 

#4 Leseempfehlung

Spenden, die zuhauf am Boden liegen und im Erdbebengebiet offenbar nicht abgeholt werden. Solche Bilder kursieren auf Social Media – zusammen mit der Kritik, dass die Opfer des Erdbebens undankbar seien. Doch so einfach ist das nicht. Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. Nina Starzer, Sprecherin der Caritas Wien, erklärt in diesem Beitrag, wie Spenden Sinn ergibt und was im Katastrophengebiet wirklich benötigt wird.

#5 In eigener Sache

„Man tötet nicht aus Liebe“ – die zweite Staffel des MOMENT.at Podcasts – hat beim Ö3 Podcast Award den dritten Platz belegt. Das ist der wahrscheinlich wichtigste Preis für Podcasts in Österreich. Rund 1.300 Podcasts wurden für den Award eingereicht. Das ist ein Grund zu feiern! Für uns und für dich.

Denn das haben wir nicht alleine geschafft. Wir möchten uns an dieser Stelle bei den unzähligen Spender:innen des MOMENT Magazins und allen, die für uns abgestimmt haben, bedanken! Ohne euch wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. 

Der dritte Platz ist nicht nur eine schöne Auszeichnung für unsere Arbeit, sondern auch eine wichtige Hilfe, um Aufmerksamkeit für das traurige Thema des Podcasts zu schaffen. „Man tötet nicht aus Liebe“ geht der Gewalt gegen Frauen und Femiziden journalistisch auf den Grund, die in Österreich leider alle paar Wochen wieder zum Thema werden müssen. Deswegen ist das Thema leider immer noch aktuell. Du kannst den Podcast kostenlos auf MOMENT.at und allen wichtigen Podcast-Apps hören. Ein Abo lohnt sich übrigens auch, denn an künftigen Staffeln wird bereits gebastelt. Das Thema verraten wir jetzt aber noch nicht.

Ein schönes Wochenende wünscht dir

Lisa

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