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Klimakrise
Fortschritt

Klimakrise in Afrika: Eine Grüne Mauer gegen toten Boden

Die Klimakrise hat die schlimmsten Auswirkungen dort, wo die Menschen am wenigsten dazu beitragen. Ein Beispiel dafür ist der Sahel in Afrika.

Er ist die Übergangszone zwischen der Wüste Sahara, die ein Zehntel der gesamten Fläche Afrikas beansprucht, und der Feuchtsavanne im Süden des Kontinents. Aufgrund von Dürren und Landwirtschaft, die dem Boden schaden, ist das Leben der Menschen, die in der Sahelzone leben, bedroht. Wasser und Nahrungsmittel sind knapp.

Seit rund zehn Jahren arbeiten die Länder der Region an einer grünen Wand entlang des Sahels. Das ursprüngliche Ziel: Ein 8000 Kilometer langer grüner Streifender von Senegal bis Dschibuti reicht, und damit ein Naturwunder, drei Mal so groß wie das Great Barrier Reef in Australien. Insgesamt 100 Millionen Hektar fruchtbares Land sollen wiederhergestellt werden, dabei 10 Millionen Jobs geschaffen. Damit die Initiative ihr Ziel erreicht, ist noch viel zu tun.

Bäume gegen die Klimakrise

Bisher konnten in Senegal 12 Millionen Bäume gepflanzt werden, die der Dürre trotzen, in Äthiopien wurden 15 Millionen Hektar kaputter Boden wiederhergestellt, in Burkina Faso 3 Millionen Hektar, in Nigeria 5, ebenso wie in Niger.

Die ursprüngliche Mission beschränkte sich hauptsächlich auf das Pflanzen von Bäumen am Rande der Sahara. ExpertInnen kritisierten allerdings, dass dies keine angemessene Methode sei, um den Sahel zu retten. Rund 80 Prozent der in der Wüste gepflanzten Bäume wären seit den 1980ern abgestorben.

Die grüne Mauer wird zum Mosaik

Außerdem müsste die Begrünung dort stattfinden, wo auch Menschen leben, die davon profitieren und sich um die Pflanzen kümmern. Bäume reduzieren CO2, füllenden Grundwasserspiegel wieder auf und steigern damit auch Regenfälle. Wichtig ist , dass die Pflanzen selbst einen direkten Mehrwert für die Bevölkerung haben. Es könnte in Zukunft beispielsweise stärker auf Bäume gesetzt werden, die Früchte tragen.

Mittlerweile hat sich das Konzept erweitert. 20 afrikanische Staaten haben sich zusammengetan, um einen breiten Gürtel um die Wüste Sahara zu bepflanzen, anstatt ein schmales grünes Band entlang der Wüste zu schaffen. Die grüne Wand ist heute viel eher ein grünes Mosaik aus hunderten Projekten. Außerdem liegt der Fokus nicht mehr so stark auf Bäumen, sondern auf jeglichen Pflanzen, die den Sahel begrünen können. Hunderttausende LandwirtInnen schafften mit uransässigen Methoden fruchtbares Land, das einst unter der Kolonialisierung und ihren Folgen ausgetrocknet war.

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