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Klimakrise

Würdest du 1 Prozent deines Gehalts für Klimaschutz ausgeben?

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Ich bin ganz ehrlich. Die vergangenen Wochen waren hart … Eine schlechte Nachricht jagt aktuell die andere. Gerade wenn es um die Klimakrise geht. Das ist belastend. Es macht Angst vor der Zukunft. Es macht wütend, dass nicht mehr passiert. Obwohl wir doch schon lange wissen, was zu tun ist. Und viele fühlen sich deswegen ohnmächtig. So geht es mir auch. Doch aufgeben ist keine Option und es gibt etwas, das Hoffnung macht.

Schlechte Nachrichten überall

Ein kleiner Überblick über die Meldungen der vergangenen Wochen: Zum ersten Mal war das Weltklima ein Jahr lang mehr als 1,5 Grad wärmer. Dieser Jänner war der heißeste seit Beginn der Aufzeichnung. Wir laufen Gefahr, gefährliche Kipppunkte schon bald zu überschreiten.

Der Golfstrom könnte noch in diesem Jahrhundert kollabieren und damit das Klima radikal verändern. In Europa würde das im Schnitt bis zu 15 Grad kältere Temperaturen bedeuten. Moment mal: Mit der Klimakrise soll es kälter werden?

Ja, Europa würde kälter und trockener werden. Wobei die Winter eben kalt, die Sommer trotzdem heiß wären. Wälder in Nordeuropa und Asien könnten damit absterben, weil sie austrocknen. Die meisten Flächen wären für den Ackerbau nicht mehr geeignet. Es hätte negative Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit, die Wasserversorgung, die menschliche Gesundheit, die Wirtschaft …

Aber nicht nur der Golfstrom droht zu kippen: Wissenschaftler:innen warnen, dass der Amazonas Regenwald seinen Kipppunkt bereits 2050 erreichen könnte. Dieser Regenwald wird auch die Lunge der Erde genannt – und das aus gutem Grund.

Im Amazonas leben über 40 Millionen Menschen und etwa zehn Prozent aller Tier- und Pflanzenarten der Erde. Die Bäume speichern enorme Mengen an Kohlenstoff. Damit kühlt der Amazonas Regenwald die Erde ab und stabilisiert das Klima. Würden dort alle Bäume sterben, würde so viel CO2 freigesetzt werden, wie die gesamte Weltbevölkerung in 15 bis 20 Jahren verursacht.

Die Klimakrise setzt der Lunge der Erde bereits jetzt stark zu. Es gibt immer öfter Dürren. Wird das noch schlimmer, könnte dieses einzigartige Ökosystem zu einer Savanne werden. Und wenn der Amazonas kollabiert, würde das wiederum die Erderhitzung weltweit vorantreiben.

Wir können den Kopf nicht in den Sand stecken

Keine guten Aussichten. Doch den Kopf in den Sand stecken ist nicht drin. Es geht um unsere Lebensgrundlage. Und wir können immer noch viel retten. Selbst bei den drohenden Kipppunkten.

Hans Joachim Schellnhuber, Leiter des Forschungsinstituts IIASA, sagte im Interview mit dem Standard. „Es ist nun zu befürchten, dass wir auch über die zwei Grad hinausschießen werden. Entscheidend wird aber sein, wie lange und wie steil …“ Manche der Kipppunkte könnten wieder rückgängig gemacht werden. Wenn wir unsere Klimaziele nicht zu lange überschreiten, sondern vielleicht nur für einige Jahre. Schnellnhuber spricht von 30 bis 50 Jahren.  

Wir wissen, was wir dafür tun müssen. Die Treibhausgasemissionen müssen runter, und zwar schnell. Wir brauchen eine Energiewende, eine Verkehrswende, eine Ernährungswende. Allen voran Politik und Wirtschaft müssen endlich Verantwortung übernehmen und die Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Leben schaffen. Und wir alle müssen das einfordern und unterstützen. 

Hoffnungsschimmer: Die meisten Menschen wollen mehr Klimaschutz

Und da gibt es eben auch einen Hoffnungsschimmer.

Der Großteil der Menschen auf der ganzen Welt ist für mehr Klimaschutz. In einer Studie der Universität Bonn wurden 130.000 Personen in 125 Ländern befragt. 89 Prozent fordern verstärktes klimapolitisches Handeln. 86 Prozent sagten, dass Bürger:innen versuchen sollten, die Klimakrise zu bekämpfen. 69 Prozent wären sogar bereit, 1 Prozent ihres monatlichen Einkommens für den Kampf gegen die Erderhitzung auszugeben.

Das sind zwar gute Nachrichten. Leider unterschätzen die Befragten aber die Handlungsbereitschaft ihrer Mitmenschen. Wer – fälschlicherweise – glaubt, die anderen tun nichts für das Klima – der tut das wahrscheinlich selbst auch nicht.

Laut den Autor:innen der Studie ist es deshalb wichtig, das Bewusstsein dafür zu stärken, dass eine breite Mehrheit für mehr Klimaschutz eintritt. Das würde helfen, angemessen auf die Klimakrise zu reagieren und Klimaschutz zu fördern. Und das müssen wir dringend tun. Selbst wenn wir das 1,5-Grad-Ziel nicht schaffen: Es lohnt sich, um jedes Zehntel-Grad zu kämpfen. Warum, das erkläre ich dir in diesem Video.

 

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