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Gesundheit
Klimakrise

Luftverschmutzung macht uns dümmer

Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Luftverschmutzung unsere Gehirnleistung deutlich schmälert.

Luftverschmutzung ist schlecht für unsere Gesundheit und auch sonst oft nicht besonders schön anzusehen. Fünf Millionen Menschen weltweit sterben jährlich an den Folgen von Luftverschmutzung. Soweit wissen die meisten von uns schon über die Auswirkungen von schädlichen Emissionen und Feinstaub Bescheid.

Dass wir dadurch aber anscheinend auch dümmer werden, vermutet die Forschung erst seit recht kurzer Zeit. Und die Vermutung scheint sich durch immer mehr Studien zu bestätigen. Einige aktuelle Ergebnisse dazu, sehr kurz zusammengefasst: 

  1. Wer schon moderater Feinstaubverschmutzung ausgesetzt ist, verliert kurzzeitig merkbar an Denkleistung.
  2. SchachspielerInnen machen an Tagen mit höherer Luftverschmutzung mehr und schwerwiegendere Fehler.
  3. SchülerInnen die in Schulen wechseln, die in Windrichtung einer Autobahn liegen, verzeichnen dort mehr Verhaltensauffälligkeiten und schlechtere Testergebnisse.
  4. Aktienmärkte fahren an Tagen mit hoher Luftverschmutzung weniger Gewinne ein.
  5. SchiedsrichterInnen im Baseball machen mehr Fehler an Tagen mit hoher Luftverschmutzung.
  6. Die Sprache von PolitikerInnen wird bei hoher Feinstaubbelastung weniger kompliziert. (Okay, es muss ja nicht alles schlecht sein.)
  7. Eine Langzeitbelastung mit Feinstaub erhöht die Wahrscheinlichkeit von Alzheimer, Demenz, Parkinson und Schlaganfällen. (Auch andere Studien haben Ähnliches herausgefunden).
  8. Eine Langzeit-Belastung mit Feinstaub beeinträchtigt die Denkleistung ähnlich, als würde man altern.
  9. Luftverschmutzung hat stärker werdende Auswirkungen auf das Gehirn, je älter man wird. Das zeigen Tests in China, die sprachliche und mathematische Fähigkeiten geprüft haben. Besonders hart scheint das weniger gebildete Männer zu treffen.
  10. In Bürogebäuden mit hohen Gas-Emissionen sind Tests der Denkleistungen ebenfalls deutlich schlechter ausgefallen, als in nachhaltigen Gebäuden.

(Die Liste wurde ursprünglich in zwei Blogeinträgen von Patrick Swanson und Alex Tabbarok zusammengetragen.)

Alles in allem ist das eine ziemlich eindrucksvolle Sammlung von Forschungsergebnissen, die in eine klare Richtung zu deuten scheint.

Könnte enorme Auswirkungen weltweit haben

Fast die halbe Weltbevölkerung ist übrigens Feinstaub-Werten ausgesetzt, die fünfmal so hoch sind, wie die Maßeinheiten, die in den meisten dieser Studien verwendet wurden. Eine leicht positive Nachricht: Gegenüber dem Beginn des Jahrzehnts ist die Feinstaubbelastung im weltweiten Schnitt um über 10 Prozent zurückgegangen. Die schlechte Nachricht: Der Durchschnitt liegt trotzdem immer noch über dem Wert von 1990. In Österreich ist er allerdings auch gegenüber damals etwas gesunken.

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