Männer müssten nur sehen, wie anstrengend Hausarbeit und Kinderbetreuung sind…
Mehr Lohngerechtigkeit durch Home-Office?
Während Corona waren ein paar Ökonom:innen überzeugt, dass Väter im Home-Office lernen würden, wie viel Zeit und Energie Hausarbeit und Kinderbetreuung brauchen. Darum würden sie auch nach den Lockdowns eher bereit sein, einen größeren Teil der unbezahlten Arbeit zu übernehmen. Mehr Gerechtigkeit könne daher eine Folge der Pandemie sein, so die Hoffnung damals.
Luca Bonacini und seine Kolleg:innen haben für Italien untersucht, ob Home-Office zu mehr Lohngerechtigkeit beiträgt. Also welchen Einfluss es auf den Gender Pay Gap hat. Sie wollten wissen, ob die Möglichkeit, dass ein Beruf im Home-Office erledigt werden kann, den Gender Pay Gap erhöht, gleich lässt oder verringert.
In Italien ist die Kluft zwischen den Geschlechtern besonders groß. Sowohl am Arbeitsmarkt als auch innerhalb der Familie. In dem Land sind traditionelle, konservative Geschlechterrollen weit verbreitet. Frauen tragen die meiste Last von Hausarbeit und Kinderbetreuung
Wie hängen der Gender Pay Gap und Home-Office zusammen?
Der Gender Pay Gap ist in den Berufen HÖHER, wo Home-Office eher möglich ist. Je mehr Home-Office in einem Job, umso größer wird der Gender Pay Gap sogar.
In diesen Berufen spüren Frauen nicht nur die gläserne Decke, sie kommen auch kaum vom Fleck und sie bleiben auf den unteren Stufen der Karriereleiter “picken”. In der Wissenschaft nennt man das “sticky floor effect”, also Klebriger-Boden-Effekt.
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