Man sieht Noomi Anyanwu, sie spricht über rassistische Polizeigewalt und dem Fall Mouhamed Dramé.
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Noomi Anyanwu
/ 24. November 2022

Im August 2022 wählte der Betreuer von Mouhamed Dramé den Notruf, weil dieser im Innenhof des Jugendheims mit einem Messer hantierte. Mouhamed war psychisch krank und möglicherweise suizidgefährdet. Solche Einsätze erfordern Fingerspitzengefühl. 

Geschossen statt entschärft

Tonaufnahmen zeigen aber: Anstatt zu entschärfen, schoss der erste Beamte mit einem Taser. Nach 0,7 Sekunden feuerte ein anderer 6 Schüsse auf Mouhamed ab. Notwehr, behaupteten die Polizisten. Doch angreifen konnte er innerhalb dieser kurzen Zeit nicht.

Die Polizei geht mit People of Colour härter um und rassistische Polizeigewalt gibt es auch in Österreich:  2021 wurden 102 Fälle rassistischer Polizeigewalt dokumentiert. Fast immer ohne Folgen.  Von 2017 bis 2019 waren es sogar 3677 Misshandlungsvorwürfe gegen Polizist:innen. Davon wurden nur 21 Polizist:innen wegen Misshandlungen verurteilt. Die Dunkelziffer ist noch viel höher. 

Wer sich deckt, kann nicht aufarbeiten

Oft decken Beamt:innen einander. Das macht eine tatsachengetreue Untersuchung quasi unmöglich. Wenige Instanzen kontrollieren die Polizei und dürfen Konsequenzen aussprechen. Doch rassistische Polizeigewalt muss Konsequenzen haben. Und die Polizei zieht sie selten selbst.

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