
Neuseeland hat ein großes Problem mit Gewalt in der Familie. Das neue Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Credits: cottonbro von Pexels.
In Neuseeland haben Opfer von häuslicher Gewalt seit April Anspruch auf 10 Tage bezahlten Urlaub. Das kann dabei helfen, schnell den Partner zu verlassen, sich in Sicherheit zu bringen und ein neues Zuhause zu finden.
Es ist eines der ersten Länder, in dem ein Gesetz dieser Art Opfer von Gewalt unterstützt. Nur auf den Philippinen gibt es eine ähnliche Regelung und in Kanada wurde in einzelnen Bezirken ein Urlaubsanspruch im Kontext häuslicher Gewalt eingeführt.
Geänderte Arbeitszeiten als Schutz
Opfer können jetzt außerdem für bis zu zwei Monate flexible Arbeitszeiten und einen Ortswechsel beim Arbeitgeber zu beantragen. Auch Kontaktdaten können von der Webseite entfernt und Mailadressen gewechselt werden, als Schutz vor Drohanrufen und Stalking.
"Häusliche Gewalt kennt keine Trennung zwischen Arbeit und Privatleben. Zahlreiche Forschungsergebnisse zeigen, dass Täter häufig die Gewalt auch an den Arbeitsplatz bringen", sagte die Abgeordnete Jan Logie zum Guardian bei der Verabschiedung des Gesetzes 2018.
Neuseeland hat ein großes Problem mit Gewalt in der Familie. Noch 2017 erreichte die Polizei durchschnittlich 279 Notrufe pro Tag. Bereits 2015 wurde das Gesetz vorgestellt, dieses Jahr ist es endlich in Kraft getreten.
Im August wurde außerdem dem Gender Pay Gap gesetzlich der Kampf angesagt, ein großer Schritt, um ungleiche Löhne für Männer und Frauen abzuschaffen.
Und in Österreich?
Obwohl viel über Gewaltschutz gesprochen wird, findet sich das Thema im Regierungsprogramm von ÖVP und Grüne nur auf einer einzigen Seite wieder. Maria Rösslhumer vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser bewertet die Forderungen mit nur 5/10 Punkten, es ist also viel Luft nach oben.