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Ungleichheit
Kapitalismus

Wer blutet, muss zahlen: Warum sind Tampons in jedem Land unterschiedlich teuer?

Das Europäische Parlament hat die EU-Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, Steuern auf Tampons und Binden zu senken. Warum sind Tampons in jedem EU-Land dann unterschiedlich teuer? Wird die Senkung der Tampon-Steuer auch an die Kund:innen weitergegeben? Eine neue Folge #Girlmath mit Katharina Mader.
 
 
 
 
 
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Periodenarmut: Warum sind Tampons und Periodenprodukte so teuer?

Die Hälfte der Weltbevölkerung blutet im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 450 Mal. Zusammengerechnet haben Menschen etwa 10 Jahre lang ihre Tage. Aber nicht alle haben genug Geld, um sich Tampons, Binden oder Schmerzmittel & Co. leisten zu können. Das hat arge Folgen – für Gesundheit, Lebensqualität aber auch für schulische Bildung oder Arbeit. 

Das Europäische Parlament hat deshalb die EU-Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, Steuern auf Tampons und Binden zu senken. Einige Länder haben das auch gemacht. Ihre Hoffnung: Wenn es weniger kostet, können es sich wirklich alle leisten. Aber wird die Senkung der Tampon-Steuer auch wirklich an die Kund:innen weitergegeben? Ob das tatsächlich passiert ist, hat sich Klara Kinnl angesehen.

So unterschiedlich ist die Steuer auf Periodenprodukte

Der Unterschied bei der Besteuerung ist enorm: In Irland zahlt man gar keine Steuer, in Ungarn bis zu 27 Prozent. Während in den meisten europäischen Ländern Menstruationsprodukte dem regulären Mehrwertsteuersatz unterliegen, haben unter anderem Frankreich, Belgien, Deutschland und Österreich in den vergangenen Jahren die Steuersätze gesenkt.

In allen vier Ländern wurde die Steuersenkung an die Konsumentinnen weitergegeben. Das heißt, dass Konsumentinnen nun von einem Preis, der um die Steuersenkung niedriger ist, profitieren.  In Österreich ist der Preis zum Beispiel um 10% gesunken. 

Eine Fünf-Euro-Tamponpackung kostet durchschnittlich nach der Steuersenkung 50 Cent weniger. Über das Jahr gerechnet, könnte das den Kauf einer halben bzw. einer ganzen zusätzlichen Packung ermöglichen. Die Autorin zeigt aber auch, dass die niedrigeren Preise dazu führen, dass eher qualitativ hochwertigere Produkte gekauft werden.

Die Steuersenkung auf Periodenprodukte reicht nicht aus, um Periodenarmut zu verringern.

Es bleibt nämlich noch immer die Frage: Warum gibt’s in allen öffentlichen Toiletten gratis Klopapier – aber nicht gratis Binden und Tampons?

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