print print
favorites-circle favorites-circle
favorites-circle-full favorites-circle-full
Ungleichheit

Rettet uns das neue Jahr?

Illustration von Nats Analyse.

Dein Morgenmoment ist da! Dein täglicher Newsletter mit Haltung!

 

Guten Morgen!

Wir wagen heute einen Jahresrückblick in die Zukunft. Wir haben da nämlich so einige Wünsche an 2021: Ein Ende der Lohnschere, weniger Autos und mehr Freundlichkeit in Geschäften. Den Morgenmoment hat für dich Tina Goebel zusammengestellt.

 

#1 Möchtest du das teilen?

Jahresrückblicke 2020 sind so 2020. Nicht mit uns! Die Gebrüder Moped blicken im dieswöchigen „Podcast des Jahres“ zurück auf das Jahr 2021. Die Regelung, dass Österreicherinnen und Österreicher vom Staat 2000 Euro erhalten, wenn sie sich gegen das Corona-Virus impfen lassen, sorgt – kurz nachdem den Ersten das erhoffte Geld von ihrem Girokonto abgezogen wird – für Chaos. Finanzminister Gernot Blümel bedauert die Situation. Er hat sich im Vorzeichen geirrt, kann sich aber nicht mehr dran erinnern, und die Maßnahme bleibt aufrecht. Die österreichische Bundesregierung verliert in Umfragen zunehmend an Vertrauen. Die SPÖ legt mit 0,1 Prozent zu. Was noch alles nächtes Jahr um diese Zeit passiert sein wird, könnt ihr hier hören. Und hier kostenlos abonnieren.

 

#2 Zahl des Tages

 
Eine zornige, junge Frau

Der aktuelle Einkommensbericht zeigt, dass die Lohnschere nach wie vor groß ist. Das mittlere Einkommen von Frauen betrug 2019 nur 64% des mittleren Männereinkommens, wobei dieser Unterschied bei Vertragsbediensteten und BeamtInnen deutlich schwächer ausgeprägt war als bei ArbeiterInnen und Angestellten. Ein Teil des Einkommensunterschiedes lässt sich auf den hohen Anteil der Frauen unter den Teilzeitbeschäftigten zurückführen. Warum es „gute Gründe“ für die Lohnschere gibt, erzählt dir Barbara Blaha in dieser Ausgabe von Moment mal!

#3 Lesetipp

Keine Frage: Die Corona-Krise setzt uns allen zu. Das führt auch leider dazu, dass mehr Menschen Gewalt am Arbeitsplatz erleben. Vor allem im Einzelhandel sind VerkäuferInnen immer öfters mit aggressiven KundInnen konfrontiert. Wir haben mit MitarbeiterInnen im Einzelhandel über den alljährlichen Wahnsinn vor der Weihnachtszeit gesprochen, der durch die Corona-Krise heuer nochmals verstärkt wird. Außerdem: Tipps vom Sozialpsychologen, damit wir selbst in Geschäften nicht die Nerven verlieren.

#4 Zitat der Woche

 
Blumenmeer in Halle nach dem Terrorattentat 2019

Wikipedia

Gestern fiel das Urteil im Prozess um den antisemitischen Attentäter von Halle, der in eine Synagoge eindringen wollte, an einer massiven Tür scheiterte, und dann eine vorbeikommende Person vor dem Gebäude und eine weitere bei einem Imbissstand tötete. Der 28-jährige Täter muss lebenslang in Sicherheitshaft – die Höchststrafe. Es war einer der größten Prozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der rechtsextreme Terrorist versuchte mehrmals antisemitische Hassreden zu starten – das unterband die Richterin aber sofort.

#5 Besser geht doch

 
ein Auto führt unter der britischen Flagge

Zwischen 2015 und 2019 wurden drei Randbezirke von London verkehrsberuhigt. Nun fanden Forscher heraus, dass in diesen Gegenden die Fahrzeugzulassungen um 6% zurückgingen. Das sind 23 Autos pro 1000 Erwachsenen weniger. Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass der Bau von Radwegen ebenfalls einen Rückgang der Autozulassungen um 2 Prozent zur Folge hatte (das sind 7 Autos pro 1000 Erwachsenen weniger). Ergo: Eine Verkehrsberuhigung führt automatisch dazu, dass Menschen auf ein Auto verzichten.

#6 Bonustrack

 

In der Regel sind es investigative Journalisten, die Missstände aufdecken und bewirken, dass sich auch wirklich etwas ändert. Nun ist das offenbar Satirikern der ZDF-Serie „Die Anstalt“ gelungen: Bislang fanden sich keine LeiharbeiterInnen, die sich auf einen langen und kostspieligen Prozess einlassen wollten. Nach einem Aufruf in der Sendung meldeten sich aber 500 LeiharbeiterInnen – und dank Spenden konnte eine Leiharbeiterin sich bis ans deutsche Bundesarbeitsgericht „vorklagen“. Sie bekam nur 9,25 Euro Stundenlohn, während ihre fest angestellten KollegInnen für dieselbe Arbeit 13,64 Euro erhielten. Das Bundesarbeitsgericht möchte den Fall nun dem Europäischen Gerichtshof vorlegen – und damit könnte ein einheitliches Gesetz erlassen werden, dass Lohndumping in der Leiharbeit generell den Riegel vorschiebt.

 

 

Hab einen schönen Dienstag! Tina

 

    Neuen Kommentar hinzufügen

    Kommentare 0 Kommentare
    Kommentar hinzufügen

    Neuen Kommentar hinzufügen

    Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag!