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Arbeitswelt
Ungleichheit

Schulen wegen Corona geschlossen: Zahlen, Fakten und was berufstätige Eltern jetzt brauchen

MOMENTUM "Grafik der Woche" Coverbild zeigt Illustrationen mehrerer Grafiken und Charts.
Grafik der Woche, Momentum
Die geschlossenen Schulen sind für berufstätige Eltern ein Problem. Wer kümmert sich um die Kinder?
Die Daten zeigen, dass die Schulschließungen bis zu 50% der Erwerbstätigen mit Kindern vor Probleme stellen. 
 
Anteil der erwerbstätigen Paare mit Kindern unter 6 bzw. unter 12 Jahren

Fast die Hälfte der berufstätigen Eltern hat Kinder unter 12 Jahren, das sind 320.000 Haushalte. 26,9% der berufstätigen Eltern haben Kinder unter 6 Jahren, das entspricht 184.000 Haushalten.

 
Anteil der erwerbstätigen Alleinerziehenden mit Kindern unter 6 bzw. unter 12 Jahren
 
 
Besonders schwierig für Alleinerziehende

Besonders belastet sind Alleinerziehende. Fast jede/r zweite Alleinerziehende hat Kinder unter 12 Jahren (36.000 Haushalte). 16,5% der erwerbstätigen Alleinerziehenden haben Kinder unter 6 Jahren (13.000 Haushalte). 

Jedes zweite Kind unter 6 Jahren besucht den Kindergarten, 18,3% werden durch Privatpersonen, wie etwa Tagesmütter betreut. Jedes dritte Kind unter 6 wird nur durch die Eltern betreut.

 
Betreuungssituation der Kinder unter 6 Jahren

Kinder zwischen 6 und 12 Jahren besuchen zu 23,3% einen Hort oder eine Ganztagsschule, von Privatpersonen werden 24,4% betreut und 12,3% werden von Institutionen und Privatpersonen umsorgt. Die restlichen 40% der unter 12-Jährigen werden durch ihre Eltern betreut.

 
Betreuungssituation der Kinder unter 12 Jahren

 

Bisherige Vorschläge genügen nicht

Die bisher vorgeschlagene „Lösung“ der Regierung, die Kinder hin und wieder tageweise in Betreuung zu schicken, (und sich „dafür nicht zu schämen“), ist für zumindest für die Hälfte der Eltern auf lange Sicht schlicht nicht machbar. 

Sollten die Schulen tatsächlich Mitte Mai wieder aufsperren, haben berufstätige Eltern insgesamt 9 Wochen Kinderbetreuung privat geschultert. Die Betreuungslücke, die sie jetzt mit Urlaub etc. geschlossen haben, reißt im Sommer wieder auf. 

Was es braucht:

Besonders schwierig ist die Lage der Alleinerziehenden, sie können maximal 5 Wochen Betreuungslücke durch ihren Jahresurlaub abdecken.

Zumindest für den Corona-Sommer 2020 braucht es zusätzliche kostenfreie Betreuungsangebote und Rechtsanspruch auf Sonderurlaub für Menschen mit Betreuungspflichten. Jedenfalls für jene ohne Home-Office-Option.

 

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