Viel kostet so viel mehr
Wenn in Städten die Mieten steigen, kostet das mehr als nur Geld. Und wer viel arbeitet, riskiert sein Leben. Das und mehr im Morgenmoment, heute von Andreas Bachmann.
#1 Möchtest Du das teilen?
Was macht eine Stadt zu einer sozialen Stadt? Sind steigende Mieten ein Naturgesetz? Der Soziologe Christoph Reinprecht warnt im Interview vor Inseln der Armut in Wien. „Die Schere geht auf wie überall sonst, nur von außen wirkt es wie eine Insel der Seligen“, sagt er im Interview.
#2 Hast Du das schon gehört?
Bundeskanzler Sebastian Kurz hat seine Rücktrittsrede bereits aufgezeichnet. Den Gebrüdern Moped wurde sie vertrauensvoll zugespielt. Und was machen die Gebrüder Moped damit? Richtig, sie leaken das Teil, spielen es anderen vor und stellen ihnen die Frage: „Welche Botschaft gibst du Sebastian Kurz, dem Ex-Kanzler in spe, mit auf den Weg?“ Herausgekommen ist die neue Ausgabe des satirischen „Podcast des Jahres“, mit Beiträgen von Nadja Maleh, Aida Loos, Antonia Stabinger von Flüsterzweieck, Maria Stern, Lollo von Christoph & Lollo, Clemens Maria Schreiner, Gerald Fleischhacker, Rudi Fußi, Severin Groebner, vielen Hörerinnen und Hörern – und natürlich der exklusiven Rücktrittsrede des Bundeskanzlers.
#3 Zahl des Tages
Weil sie zu viel und zu lange arbeiten mussten, starben im Jahr 2016 weltweit 745.000 Menschen. Das ist das Ergebnis einer jetzt von der UNO veröffentlichten Studie. Demnach starben 398.000 Menschen an Schlaganfällen und 347.000 Menschen an koronarer Herzerkrankung, weil sie 55 Stunden oder mehr in der Woche gearbeitet hatten. Kein Job der Welt sei dieses Risiko wert, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO. Besonders stark belastet durch arbeitsbedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Ostasien, Südostasien und Indien. In Nordamerika und Europa gebe es die geringste Belastung. Denn dort gibt es auch stärkeren Schutz für ArbeitnehmerInnen. „Diese Maßnahmen scheinen also wirklich zu funktionieren“, sagte WHO-Experte und Studien-Hauptautor Frank Pega.
#4 Lesetipp
„Es gibt Vermögenssteuern in Österreich“, sagt Arbeitsminister Martin Kocher. Und es brauche auch keine weiteren Abgaben auf Vermögen, um die Kosten der Coronakrise zu bewältigen. Aber wie viel an Vermögenssteuern müssen Reiche in Österreich heute wirklich zahlen? Die Antwort: Extrem wenig, auch im internationalen Vergleich. Als Kocher noch nicht Minister war, konnte er höheren vermögensbasierten Steuern durchaus noch etwas abgewinnen, wie wir hier zeigen.
#5 Besser geht doch
Wer heute mit dem Zug von Wien nach Berlin fahren möchte, hat einen mühsamen Weg vor sich. Ob mit mehrmaligem Umsteigen oder per gemächlich rollendem Nachtzug, so richtig schnell geht es nicht. Doch in Zukunft sollen zwischen Berlin, Prag und Wien Züge auf einer Schnellfahrstrecke hin und her flitzen. Die Fahrzeit von Wien nach Berlin soll sich so auf vier Stunden verkürzen, Prag soll in zwei Stunden erreicht werden können. Die drei Länder Deutschland, Tschechien und Österreich unterzeichneten jetzt eine Stellungnahme dazu. Bis es so schnell geht, heißt es aber lange Warten. Weil unter dem Erzgebirge im deutsch-tschechischen Grenzgebiet ein Tunnel gebohrt werden muss, wird die Strecke wohl erst Mitte der 2030er Jahre komplett fertiggestellt sein.
Jederzeit eine schnelle Verbindung wünscht
Andreas