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Arbeitswelt
Kapitalismus

Was du schon immer über Ibiza wissen wolltest

Guten Morgen!

Zugegeben, wir können dir leider auch keine Geheimnisse über das Ibiza-Video erzählen. Aber wo du vielleicht welche erfahren kannst, erfährst du im heutigen Morgenmoment. Zusammengestellt hat den Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

 

 

Die FPÖ hat sich klar gegen die lebensrettende Corona-Impfung positioniert. Besonders Herbert Kickl tut sich als „Impf-Rebell“ im Kampf dagegen hervor. Dabei vermischt er oft die Tatsachen, um gegen die Impfung wettern zu können. Natascha Strobl hat sich in ihrer aktuellen Kolumne näher angesehen, welche Strategien der FPÖ-Vorsitzende dabei anwendet.

#2 Besser geht doch

 
Lobau-Aktivist:innen spenden für Arbeiter

Seit fast drei Wochen besetzen Aktivist:innen mehrere Baustellen, um den Bau der Stadtstraße Aspern zu verhindern. Die Baustelle steht deswegen still. Das hat offenbar auch Auswirkungen auf die Arbeiter. Die Protestierenden berichten, dass die Bauarbeiter nicht bezahlt werden, solange die Baustelle besetzt bleibt.

Daher haben die Protestierenden jetzt einen Hilfsfonds für sie eingerichtet. Klimaschutz soll nicht auf die Kosten von Arbeiter:innen passieren, sagen sie.

Hier findest du Details dazu, wenn du auch spenden willst.

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

 
Amazon bestraft seine Fahrer:innen für sicheres Fahren

Stell dir vor, du fährst mit deinem Dienstauto, wirst geschnitten und musst bremsen. Eine Roboter-Stimme ermahnt dich deswegen, gefälligst auf den notwendigen Abstand zu achten. Nicht nur das: Du bekommst eine schlechte Bewertung und damit weniger Geld. 

Das klingt absurd? Für viele Amazon-Fahrer:innen in den USA ist das die Realität. Dort hat das Unternehmen mehr als die Hälfte seiner Lieferwägen mit “intelligenten” Kameras ausgerüstet. Diese überwachen die Fahrer:innen und registrieren bestimmte Ereignisse, die sie als gefährlich einstufen. Die Ereignisse werden gesammelt und in ein System geladen, das die Fahrer:innen automatisch bewertet. Je nach Bewertung bekommen diese am Ende der Woche Bonuszahlungen oder Preise. 

Fahrer:innen beschreiben, wie sie selbst für sicheres Fahren oder Ereignisse, für die sie gar nichts können, bestraft werden. Etwa wenn sie abbremsen müssen, um nicht geschnitten zu werden. Manchmal registrieren die Kameras auch einen Blick in Seiten- oder Rückspiegel als „Ereignis“, weil sie glauben, dass Fahrer:innen abgelenkt sind. Auch den Radiosender zu ändern, reicht teilweise für eine Meldung aus. 

Die Lieferant:innen haben keine Möglichkeit, gegen diese Meldungen zu protestieren oder nachzusehen, was eigentlich gemeldet wurde. Aber Amazon profitiert davon, weil sie weniger zahlen müssen. Und ohne Bonuszahlungen können viele Fahrer:innen kaum überleben.

Übrigens: Bei den vielen Meldungen über die schlimmen Arbeitsbedingungen bei Amazon verliert man ja leicht den Überblick. Wir sammeln sie daher in unserer „Liste der ultimativen Amazon-Übeltaten“ für dich.

#4 Meme des Tages

 
Medien mögen Arbeitnehmer:innen nicht so gerne

Ganz ehrlich: Uns wäre es auch lieber, wir müssten nicht mehr darüber berichten. Aber österreichische Medien lassen uns leider keine Wahl. Den Preis für die einseitigste Berichterstattung bekommen diesmal die Salzburger Nachrichten. 

In dem Artikel “Verzweifelt gesucht: Köche und Abwäscher” beschweren sich gleich vier Betreiber:innen von Restaurants und Hotels darüber, dass sie kein Personal finden. Viele neu angestellte Personen hören nach ein paar Tagen wieder zu arbeiten auf. Für manche Positionen findet sich einfach niemand. Nicht einmal aus Osteuropa kommt noch Personal. Und weil es so einen großen Personalmangel gibt, muss man den Menschen sogar mehr Lohn zahlen, als im Kollektivvertrag festgeschrieben ist. Was für ein Skandal. Dabei sollte das doch der Markt regeln!

Wer in dem zweiseitigen Bericht übrigens nicht dazu befragt wird, sind die Arbeitnehmer:innen. Aber um die geht es in dem Artikel ja offenbar auch nicht.

Hier ein cooler Comic zu dem Thema.

#5 Webtipp

Kaum zu glauben: Die – teilweise – Veröffentlichung des Ibiza-Videos liegt mittlerweile schon mehr als zwei Jahre zurück. Die Folgen des Skandals beschäftigen vor allem die Gerichte immer noch. Vor kurzem hat etwa der Gerichtsprozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher des Videos begonnen – Menschenrechtsorganisationen zeigen sich deswegen übrigens sehr besorgt.

Veröffentlicht wurden die Videos von der Süddeutschen Zeitung. Wie es den beteiligten Journalisten dabei ging, kannst du sie selbst fragen. Denn heute findet auf Reddit von 12 bis 3 Uhr ein „Ask Me Anything“ („Frag mich irgendwas“) mit ihnen statt. Dabei kann ihnen jede Person Fragen stellen, du kannst ihre Antworten aber natürlich auch danach noch lesen.

Eine erfolgreiche Wochenmitte, 

Sebastian

 

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