Zahlst du noch oder trickst du schon?
![Zahlst du noch oder trickst du schon?](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/mm_greenwhite_sm-1.jpg)
wir zahlen die teuren Spritpreise, Steuern auf unser Einkommen und noch so manch anderes. Mancher Konzern zahlt aber lieber etwas weniger und holt sich dafür viel mehr. Wie? Das erklären wir dir im heutigen Morgenmoment, versendet von Lisa Wohlgenannt.
#1 Möchtest du das teilen?
Am Sonntag ist der Corporate Tax Refusal Day. Klingt technisch, ist aber ganz einfach. Es ist der Tag im Jahr, ab dem auch die großen Konzerne endlich mal Steuern zahlen. Wieso du schon seit 1.1. bezahlen musst und die großen Konzerne nicht, warum das falsch ist – und vor allem, was man dagegen tun kann, das erklärt Barbara Blaha in diesem Video.
#2 Ignoriert
![Eine Figur ist zu sehen. Ein Koch mit Kochkleidung und Kochlöffel, er hält Zeigefinger und Daumen aneinander. Im Text: "Fachkräftemangel in der Gastronomie: Fehlt Personal oder fehlen gute Arbeitsbedingungen?"](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/arbeiterinnen-gastro-1.png)
![Ein Mann im Anzug sitzt an einem Tisch. Es ist lediglich der Oberkörper zu sehen. Im Text: "Immer wieder lesen wir vom "Fachkräftemangel". Zu Wort kommen dazu aber immer nur die Arbeitgeber:innen. In einer Studie wurden nun die Arbeitnehmer:innen befragt."](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/arbeiterinnen-gastro-2.png)
![Ein Kellner mit einigen Bierkrügen ist von hinten zu sehen. Im Text: "Es zeigt sich: es mangelt in der Gastronomie nicht an qualifiziertem Personal, sondern an guten Arbeitsbedingungen: Lange und schlecht planbare Arbeitszeiten, geringe Entlohnung, hoher Zeit- und Arbeitsdruck und ein schwieriges Betriebsklima werden unter anderem von den Befragten kritisiert."](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/arbeiterinnen-gastro-3.png)
![Ein junger Mann richtet eine Speise an. Im Hintergrund ist eine zweite Person zu sehen, die ihm offenbar über die Schulter schaut. Im Text: Auch die Lehrlinge zeichnen in der Befragung ein ernüchterndes Bild: Sie seien zu Beginn sehr motiviert und interessiert gewesen. Schwierige und teils unzulässige Ausbildungsbedingungen seien sehr enttäuschend gewesen.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/arbeiterinnen-gastro-4.png)
![Eine Frau mit Kopftuch hält sich die Hände an den Kopf. Die Augen sind geschlossen und die Augenbrauen zusammengezogen. Im Text: Besonders betroffen sind junge Menschen und Migrant:innen. Sie werden häufig als "günstigere" Arbeitskräfte wahrgenommen, die sich wenig zur Wehr setzen. Bei Migrant:innen kommen zudem Exklusion und Diskriminierung hinzu, auch wegen fehlender Sprachkenntnisse und mangelndem Wissen über ihre Arbeitsrechte."](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/arbeiterinnen-gastro-5.png)
![Ein kleiner Junge mit Kochmütze rührt mit einem Kochlöffel in einer großen Schüssel. Im Text: "Um dem 'Fachkräftemangel' entgegenzuwirken, braucht es einen Wandel in der Branche: Es braucht faire, gesunde und zufriedenstellende Arbeitsbedingungen wie höhere Löhne und bessere Arbeits- und Ruhezeitenregelungen."](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/arbeiterinnen-gastro-6.png)
In der Debatte um den sogenannten Fachkräftemangel kommen meist nur die Unternehmer:innen zu Wort. Ignoriert wird der Blickwinkel der Fachkräfte. Eine Studie der Universität Wien, gefördert von der AK Oberösterreich, änderte das. In dieser wurden nämlich zur Abwechslung die Arbeitnehmer:innen in der Gastronomie befragt. Die zeichnen ein ganz anderes Bild. Es gebe nicht zu wenige Fachkräfte, sondern zu wenige Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen.
Sie kritisierten lange und schlecht planbare Arbeitszeiten, geringe Entlohnung, hohen Zeit- und Arbeitsdruck, oft schwieriges Betriebsklima, unzureichenden Gesundheitsschutz und geringe Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Statistik bestätigt, was Mitarbeiter:innen auch uns immer wieder erzählen. Auch, dass gerade die Entlohnung im Gastgewerbe schlecht ist. Mit 1.650 Euro lag das Bruttomedianeinkommen 2020 fast ein Drittel unter dem österreichischen Gesamt-Median. Und teilweise werden nicht einmal diese ohnehin niedrigen Löhne korrekt ausgezahlt, wie die Studie zeigt.
Besonders betroffen sind junge Beschäftigte, Lehrlinge und Migrant:innen. Sie sehen sich in einer besonders schwachen Verhandlungsposition gegenüber den Arbeitgeber:innen. Es braucht einen Wandel in der Branchenkultur, damit Mitarbeiter:innen fair behandelt werden, gesund und zufrieden bleiben. Dazu zählen: Eine Anhebung der kollektivvertraglichen Löhne, eine Streichung der kurzen Fristen für offene Entgeltansprüche, eine neue Regelung für Arbeitszeit und Arbeitsruhe und längerfristige Perspektiven.
#3 Hast du das gesehen?
@moment_magazin Hohe Treibstoffpreise sind für die Bevölkerung belastend, für die Mineralölkonzerne dagegen ein Jackpot. Die OMV hat letztes Jahr 5,2 Milliarden Euro Gewinn gemacht, 3 Milliarden Euro mehr als in regulären Jahren. Die Regierung hat diese Übergewinne abgeschöpft, aber nur zu einem sehr geringen Teil. Den Rest darf die OMV behalten. Damit lässt sich Österreich eine große Chance entgehen, um wirklich jene zu entlasten, die besonders unter der Teuerung leiden. #OMV #teuerung #mineralölkonzern #großkonzern #übergewinnsteuer #übergewinne #energiekrise #österreich #regierung #abschöpfung #gewinne
Hohe Treibstoffpreise sind für die Bevölkerung belastend. Besonders für jene, die auf das Auto angewiesen sind. Manche Wenige freuen sich aber auch über die Teuerung. Zum Beispiel die OMV und deren Aktionär:innen. Denn die OMV hat vergangenes Jahr einen Rekordgewinn von 5,2 Milliarden Euro eingefahren.
Die Regierung hat zwar Übergewinne abgeschöpft, aber nur einen kleinen Teil. Den Rest darf die OMV behalten. Damit lässt Österreich eine Chance vorbeiziehen, jene zu entlasten, die wirklich unter der Teuerung leiden und die diese Gewinne finanziert haben.
#4 Besser geht doch
![Ein Haufen von Plastikflaschen ist zu sehen. Im Text: "Kanada sagt Plastik den Kampf an."](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/plastik-kanada-1.png)
![Eine Mülltonne aus Metall steht in einer Wiese. Sie quillt über und der Müll liegt bereits am Boden. Im Text: Rund drei Millionen Tonnen Plastikmüll verursachen die Kanadier:innen jedes Jahr. Das soll sich jetzt ändern. Mit einem schrittweisen Verbot will das Land zum Vorreiter im Kampf gegen Plastik werden."](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/plastik-kanada-2.png)
![Hände fassen verschiedenen Plastikmüll. Jemand scheint ihn zu sortieren. Im Text: Produkte wie Tüten, Plastikgeschirr, und -besteck, To-Go-Becher etc. dürfen zunächst nicht mehr produziert oder importiert werden. Ab Ende des Jahres dürfen sie auch nicht mehr erkauft oder ausgegeben werden.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/plastik-kanada-3.png)
![Ein Gebirgssee mit den Bergen im Hintergrund ist zu sehen. Im Text: "Das Ziel: Bis 2030 null Plastikmüll. Das haben rund 200 Teilnehmerstaaten auf dem UN-Weltnaturgipfel COP15 bekräftigt. Völlig frei von Plastik wird die Welt wohl nicht. Null Plastikmüll ist also mehr Rhetorik als Realität. Kana setzt sich dennoch große Ziele und wichtige Schritte in die richtige Richtung."](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/plastik-kanada-4.png)
Rund drei Millionen Tonnen Plastikmüll verursachen die Kanadier:innen jedes Jahr. Das soll sich ändern. Ein schrittweises Verbot soll das Land zum Vorreiter im Kampf gegen Kunststoff machen.
Bereits 2020 kündigte Kanada Schritte an, um das Ziel von null Plastikmüll bis 2030 zu erreichen. Nun macht der Nachbar des größten Plastikmüllproduzenten USA ernst. Produkte wie Tüten, Plastikgeschirr und -besteck, To-Go-Becher oder Sixpack-Ringe werden verbannt. Zunächst dürfen die gelisteten Plastikprodukte nicht mehr produziert oder importiert werden. Ab Dezember dieses Jahres dürfen sie auch nicht mehr verkauft oder ausgegeben werden.
Über das kommende Jahrzehnt sollen so 1,3 Millionen Tonnen nicht-recycelbarer Plastikmüll und mehr als 22.000 Tonnen von umweltverschmutzenden Teilen wie Flaschen und Zigarettenkippen vermieden werden, erklärt Umweltminister Steven Guilbeart.
Das Ziel: Bis 2030 null Plastikmüll produzieren. Das haben rund 200 Teilnehmerstaaten im Dezember auf dem UN-Weltnaturgipfel COP15 in Montreal beschlossen. Kanada setzt sich damit ein großes Ziel und lässt auch entsprechende Schritte in die richtige Richtung folgen.
In der Europäischen Union sind Wegwerfprodukte aus Plastik wie Einwegbesteck, Strohhalme und Plastik bereits seit 2021 verboten. Dennoch produzieren wir beinahe 26 Millionen Tonnen Plastikmüll jährlich. Ganz weg von Plastik werden wir wohl nicht kommen. Doch jede Reduktion ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Ein schönes Wochenende wünscht dir
Lisa