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Kapitalismus
Klimakrise

6 schockierende Dinge, die du über deine Mode nicht wusstest

Die Modeindustrie wächst und wächst. Immer mehr Kleidungsstücke werden produziert und wieder weggeworfen. Oft, ohne dazwischen überhaupt einmal getragen oder auch nur verkauft zu werden.

Einen guten Überblick gibt dieses Video des Bayrischen Rundfunks und unsere Liste über sechs Dinge, die du über Mode wissen solltest.

#1 Die Textilindustrie ist extrem schlecht für das Klima

1,2 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent verursacht die Textilindustrie pro Jahr. Das ist mehr als der Flug- oder Schiffsverkehr. 60% dieser Produktion fließt in die Herstellung von Kleidung. Manchen Schätzungen zufolge sind das 5% der weltweiten Emissionen. Das liegt auch daran, dass Kleidung oft dort hergestellt, wo die Menschen arm, Arbeitsbedingungen schlecht und die Produktion deshalb billig ist – und die Energieversorgung oft veraltet und dreckig.

#2 40% der produzierten Kleidung wird nicht verkauft

Modelabels versuchen immer schneller neue Mode auf den Markt zu pushen. Wenn irgendein Star ein ungewöhnliches Outfit trägt, sind Nachbildungen oft schon wenig später in Shops zu finden. Eine Folge unter anderem davon: Ein großer Teil der hergestellten Ware findet überhaupt nie AbnehmerInnen. 

#3 Ein gekauftes Kleidungsstück wird im Schnitt nur vier Mal getragen

Trends haben einen gewichtigen Nachteil: Sie vergehen auch wieder. Durch die sich immer schneller drehende Modewelt verlieren Menschen offenbar auch schnell wieder die Lust an ihren neuen Kleidern (oder sie haben sie nie wirklich benötigt). Nur vier Mal wird ein Kleidungsstück durchschnittlich getragen. Viele Stücke bleiben überhaupt ohne Einsatz.

#4 Fast nichts davon wird wiederverwertet

7 Kilogramm Textilien werfen ÖsterreicherInnen im Jahr in den Müll, nur ein Zehntel davon wird anschließend recyclet. Textilien in hochwertiger Form wiederzuverwerten ist technisch sehr schwierig. Bei gemischten Stoffen ist das kaum möglich. Und wo es geht, ist es teuer, aufwändig und braucht viel Energie. Die Textilien werden allenfalls noch als Dämmmaterial oder Putzlappen wiederverwendet – nicht wieder als Kleidung. Deshalb landet der Großteil in der Verbrennung oder auf Müllhalden. 

#5 ÖsterreicherInnen  geben sehr viel für Mode aus

In Österreich werfen Menschen nicht nur ziemlich viele Textilien weg, sie geben auch ziemlich viel Geld dafür aus. In einer Studie eines niederländischen Fair-Fashion-Labels von Anfang 2020 geben ÖsterreicherInnen unter 15 europäischen Ländern am meisten Geld dafür aus: 1270 Euro pro Person. 

#6  Es gibt eine Alternative

Der Ausweg aus der Misere der „Fast Fashion“ ist nicht einfach. Neue Stoffe sind aufwändig herzustellen (auch natürliche Stoffe brauchen oft viel Materialeinsatz) und alte schwer wiederzuverwenden. Wenn du wirklich etwas Neues brauchst, gibt es HerstellerInnen, die auf nachhaltige Materialien und faire Produktion und lang haltende Ware wert legen. Sich über die Bedingungen der Herstellung zu informieren und darauf zu achten ist natürlich gut. Auch aus zweiter Hand zu kaufen, kann ein Beitrag sein (zumindest wenn die verkaufende Person sich nicht deshalb gleich wieder etwas Neues kauft).

Das Wichtigste, das du als Einzelperson aber darüber hinaus tun kannst, ist aber Kleidung grundsätzlich nur für den langfristigen Gebrauch zu kaufen und dir einfach wirklich gut zu überlegen, ob du sie benötigst. „Behalte die Kleidung, die du momentan hast und die dir gefällt“, sagt auch Fair-Fashion-Label-Gründern Anna-Laura Kummer im MOMENT-Interview. Das nachhaltigste Kleidungsstück befindet sich bereits in deinem Schrank.

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