Das große Fressen der Kleinen
Fünf Themen, drei Minuten, ein Newsletter mit Haltung! Der Morgenmoment vom 22. Mai.
Guten Morgen,
wir alle verspüren ab und an Hunger. Nach Nahrung, klar, andere aber gieren nach Profit. Wir schauen heute, wer beim Online Essen Bestellen satt wird, warum immer weniger Kinder ihren Wissensdurst stillen können und wo riesige Waldflächen verputzt werden. Der Morgenmoment, heute von Andreas Bachmann.
#1 Möchtest Du das teilen?
Mahlzeiten online bestellen und sich liefern zu lassen ist ein boomendes Geschäft. Doch Gewinne erzielt die Branche nicht, verbrennt vielmehr jährlich Hunderte Millionen Euro. Bei den Essenslieferdiensten gilt die Devise: Wachstum auf Teufel komm raus – auch auf Kosten der für sie ausfahrenden PedalritterInnen und kochenden Lokale. Gewinnende produziert das Geschäftsmodell nur wenige und die sitzen eher in den Bürotürmen der Finanzindustrie. Wir haben uns das angeschaut.
#2 Zahl des Tages
Wegen der Coronavirus-Pandemie wurden in vielen Ländern die Schulen zugesperrt. Das hat Folgen: Laut der Entwicklungsagentur der Vereinten Nationen (UNDP) werden derzeit weltweit sechs von zehn Kindern im Volksschulalter nicht unterrichtet. Das sind so viele wie seit den1980er Jahren nicht mehr. Die UN schätzen, dass der Index der menschlichen Entwicklung erstmals sinkt, seitdem er vor 30 Jahren eingeführt wurde. Das liegt an der Wirtschaftskrise infolge von Corona und daran, dass Kinder längere Zeit nicht in die Schule gehen können.
#3 Besser geht doch
Um die Klimakrise zu bekämpfen und die Klimakatastrophe zu verhindern, muss man vor allem eines: damit anfangen! Spaniens Koalitionsregierung aus Sozialdemokraten und einem linksgrünen Bündnis hat in dieser Woche einen Gesetzesentwurf beschlossen, der konkrete Schritte vorsieht, wie das Land bis 2050 klimaneutral werden soll. So soll nicht mehr erlaubt werden, neue Lagerstätten für Kohle, Öl und Gas zu erschließen und auszubeuten. Ein fixer Prozentsatz des Staatshaushalts soll für die Wende hin zu erneuerbaren Energien bereitstehen. Insgesamt 200 Milliarden Euro sollen über die Jahre investiert werden. Aber: Ganz so schnell geht es nicht. Das Gesetz muss noch vom Parlament verabschiedet werden.
#4 In was für einer Welt leben wir?
Im asiatischen Stadtstaat Singapur gibt es noch immer die Todesstrafe. Schon allein das ist kein Ruhmesblatt. Dazu wird diese höchstmögliche Bestrafung auch noch für relativ geringfügige Verbrechen ausgesprochen. Nun wurde ein 37-Jähriger, der mit wenigen Gramm Heroin gehandelt hatte, per Videosoftware Zoom zum Tode verurteilt. „Abgestumpft“ seien Gericht und Staatsanwaltschaft kritisierte Human Rights Watch. Das Gericht teilte mit, das Verfahren gegen den malayischen Staatsbürger sei „zur Sicherheit aller Beteiligten“ aus der Ferne durchgeführt worden.
#5 Hast Du das gesehen?
Einen feinen Fenstertag wünscht
Andreas