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Arbeitswelt
Ungleichheit

Das hat doch niemand gesagt

Guten Morgen,

Hab ich euch nicht gesagt, ihr sollt nicht alle gleichzeitig zum Baumarkt rennen? Jetzt ist das Internet voll mit vorwurfsvollen Videos, die lange Schlangen vor dem Baumarkt zeigen. Sogar in der New York Times stehts! Und die, die reinmüssen, weil sie Dinge aus dem Baumarkt brauchen damit sie ihre Arbeit erledigen können, HandwerkerInnen zum Beispiel, müssen ewig anstehen. Also: Heute lieber in die Bundesgärten. Die haben jetzt nämlich wieder offen - und sind bisher kaum besucht, sagt das Internet. Ein Morgenmoment von Barbara Blaha.
 

#1 Möchtest du das teilen?

Wir stecken in der schwersten Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg. Jetzt leisten vor allem Geringverdienende, Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund als “systemrelevante” ArbeitnehmerInnen ihren Beitrag und sorgen dafür, dass wir weiterhin alles haben, was wir brauchen. Wie können wir nach der Krise die Kosten der zahlreichen Hilfspakete gerecht verteilen? Wie das ganz ohne Sparpaket klappen kann, haben wir hier vorgerechnet.

#2 Zahl des Tages

Während österreichische Wirtschaftsforschungsinstitute bisher noch sehr optimistisch den Einbruch der Wirtschaft mit minus 2 oder minus 2,5 beziffert haben, kommt der Internationale Währungsfonds für Österreich nun auf andere Zahlen. Er schätzt, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 7 Prozent fallen wird. Das ist der stärkste Rückgang seit 1945. 

 
Shareable zeigt mehrere Grafiken und Balkendiagramme. Text: Sieben Prozent, so hoch schätzt der Internationale Währungsfond den Wirtschaftseinbruch in Österreich für 2020.

#3 Hast du das gesehen?

Noch mitten in der Krise beginnt bereits die Diskussion darüber, wer denn das alles bezahlen soll. Darüber diskutiert Momentum Institut-Chefin Barbara Blaha (ja, ich) mit Barbara Kolm auf Puls24 – und ich stelle gleich mal die Gretchenfrage. Die Kosten der Krise tragen derzeit all jene, die schuldlos ihren Job verloren haben und mit nur mehr der Hälfte ihres Einkommens leben müssen. Die Frage lautet daher doch: Ist unser Hilfspaket nicht eigentlich zu klein gedacht, wenn wir Hunderttausende im Regen stehen lassen? Hier das Gespräch zum Nachschauen.

 

#4 Zitat des Tages

Die Krise erklären uns vornehmlich Männer. Pressekonferenz um Pressekonferenz lotsen uns männliche Politiker durch die Krise, erklären männliche Wissenschaftler die Grundzüge der exponentiellen Verbreitung, überlegen männliche Ökonomen wie es nach dem großen Lockdown in der Wirtschaft weitergeht. Jana Hensel zeigt in ihrem Kommentar in der ZEIT, dass die Corona-Krise uns, zeigt, wie klein die Nebenrolle ist, die Frauen in vielen Bereichen immer noch spielen.

Dabei hätten sie durchaus was zu sagen, nur neben all der Arbeit, die sie in systemrelevanten Berufen, daheim mit den Kindern und mit der Betreuung älterer Menschen haben, fehlt ihnen schlicht die Zeit dazu, wie Edition-F-Chefin Mareice Kaiser treffend zusammenfasst.

 
Die Journalistin Mareice Kaiser blickt bestimmt in die Kamera. Zitat des Tages: "Warum Frauen gerade nicht gefragt sind? Weil sie zwischen Care-Arbeit, emotionaler Arbeit und systemrelevanter Lohnarbeit keine Zeit für die Antworten haben."

Diese Osterferien enden irgendwie nicht, findet ihr nicht auch?

Barbara

 

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