Das sind ja ganz neue Töne!
Fünf spannende Themen in drei Minuten. Dein Morgenmoment.
Guten Morgen!
Liebes Tagesbuch! Homeoffice, Tag 3. Langsam gehen die dreißig Packungen Klopapier aus, die ich am Samstag gekauft habe, und die Nudeln reichen auch noch für höchstens zwölf Monate.
Dein Morgenmoment wird heute von Tom Schaffer zusammengestellt.
#1 Möchtest du das teilen?
Krisen bringen viel Gutes in uns Menschen hervor: Wir bemerken den heldenhaften Einsatz von Berufsgruppen, die im Alltag oft zu wenig Respekt von uns bekommen. Wir zeigen uns hilfsbereiter, denken mehr an andere und stellen unsere eigenen Bedürfnisse nicht immer an erster Stelle. Aber Krisen verschärfen auch Probleme. Wo auf der Welt in den letzten Wochen Menschen zu Hause bleiben musste, war ein deutlicher Anstieg an häuslicher Gewalt zu bemerken. Wir haben uns von ExpertInnen 4 Tipps geben lassen, was du tun kannst, falls dir in der Nachbarschaft etwas auffällt.
#2 Grafik des Tages
Die aktuelle Situation ist für niemanden einfach. Aber wer weniger Geld hat, ist eher in einer schwierigeren Lage. Menschen mit niedrigen Einkommen haben zum Beispiel viel seltener die Gelegenheit, jetzt ins sicherere Homeoffice zu wechseln. Ihre Berufe lassen es einfach nicht so zu. Das zeigen Daten aus den USA, die bei uns aber nicht viel anders aussehen werden. Dabei sind diese Berufe für uns gerade jetzt besonders wichtig. Das sollte bei den nächsten Steuer- und Verteilungsreformen mal ein richtig großes Thema sein.
Falls du übrigens doch zu denen zählst, die im Homeoffice sein können, haben wir fünf Tipps, wie du den Lagerkoller in der Familie (oder WG) vermeidest, wenn jetzt plötzlich viele den ganzen Tag zuhause sind.
#3 Lesetipp
Mehr als 8.000 Infizierte zählt Südkorea und musste bisher dennoch relativ wenige Todesfälle aufgrund des Coronavirus beklagen – am Montag erstmals in diesem Monat keinen einzigen. Kein Land der Welt testet seine Bevölkerung so intensiv. Apps und Kameras überwachen die Menschen. Anders als in China werden betroffene Gebiete aber nicht rigoros abgeschottet. Taugt Südkoreas Kampf gegen das Coronavirus als Vorbild für uns? Wir haben uns das angeschaut.
#3,5 Hey!
#4 Zitat des Tages
Viele Menschen bemerken plötzlich die Vorzüge eines gut ausgebauten Gesundheitswesens und Sozialstaates: Diese Systeme machen uns ALLE freier und sicherer. Nicht nur die, die sie gerade benötigen. Der französische Präsident Emmanuel Macron war als Politiker, der den wirtschaftsliberalen Parteien nahesteht, bisher nicht immer ganz überzeugend bei der Verteidigung dieser Systeme. Viele seiner Reformen stehen deshalb in der Kritik. Dieser Tage meint aber auch er: „Was uns Corona lehrt: Kostenlose Gesundheitsvorsorge, unabhängig vom Einkommen, Stellung und Beruf, und unser Sozialstaat sind keine Kosten oder Lasten, sondern wertvolle Güter, unverzichtbare Trümpfe, wenn das Schicksal zuschlägt.“
Wir werden ihn (und andere) an diese kluge Einsicht erinnern, wenn wir diese Krise hinter uns haben.
#5 Besser geht doch
Alle Menschen sollten derzeit zu Hause bleiben. Für manche Menschen ist das noch schwieriger, weil sie mit Stromrechnungen im Rückstand sind. Damit diese Leute nicht komplett ohne grundlegende Versorgung daheim im Dunkeln isoliert werden, hat „Wien Energie“ angekündigt, für den Verlauf der Krise weder Mahnungen auszuschicken, noch jemandem wegen unbezahlter Rechnungen den Strom abzudrehen. Gut so.
#6 Bonus Track
Die Zugriffe und Anfragen auf unseren Artikel zum Arbeitsrecht im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind enorm. Wir haben ihn deshalb um einige neue, häufig gestellte Fragen und Antworten ergänzt (hier klicken) und wollen das auch in den nächsten Tagen machen. Da wir keine Detailberatung für jeden einzelnen Fall anbieten können aber auch ein wichtiger Tipp: Die Gewerkschaft und Arbeiterkammer haben gemeinsam eine Hotline für genau diese Fälle eingerichtet.
Bis morgen, liebes Tagebuch. Eine virenfreie Umarmung schickt dir
Tom