Dir kanns eh wurscht sein
Wem die Probleme auf der Welt eigentlich egal sein können und warum sie es uns nicht sind. Heute in deinem Morgenmoment. Zusammengestellt von Lisa Wölfl.
#1 Möchtest du das teilen?
Wer viel verdient, hat von der Krise nicht viel mitbekommen. Für Menschen, die wenig Geld haben, ist die Lage am Arbeitsmarkt jedoch dramatisch geworden. Wir haben die wichtigsten Grafiken rund ums Thema Einkommen und Arbeitslosigkeit.
#2 Pride Month
Wir stellen im Juni jeden Tag eine bedeutende Person aus der LGBTQIA-Community vor. Heute: Audre Lorde.
Audre Lorde (*1934) war eine US-amerikanische lesbische Bürgerrechtlerin, Poetin und Feministin. Lorde kämpfte für die Rechte von Schwarzen AmerikanerInnen und die LGBT-Community. Mit ihren Texten und Gedichten trug sie dazu bei.
In einem Interview sagte Lorde zu ihrer Arbeit als Schwarze Dichterin: „Es hieß, unsichtbar zu sein. Doppelt unsichtbar als Schwarze feministische Frau und dreifach unsichtbar als Schwarze lesbische Feministin.“
Sie war Anhängerin eines intersektionalen Feminismus. Das heißt: Lorde erkannte, dass Geschlecht nicht das einzig relevante Kriterium ist, das die Position in der Gesellschaft bestimmt. Eine Schwarze behinderte Frau, die von Sozialleistungen lebt, hat andere Probleme als eine Weiße Aufsichtsrätin.
Ihr Leben lang sprach Lorde über Machtunterschiede, Diskriminierung und Unterdrückung. Lorde thematisierte auch den Rassismus innerhalb der feministischen Bewegung, der von Weißen Frauen ausging. Solange sie Rassismus nicht als wichtiges feministisches Anliegen wahrnehmen, würden Weiße Feministinnen auch Unterdrückerinnen bleiben, sagte Lorde.
1992 starb Audre Lorde an Brustkrebs.
#3 Hast du das gesehen?
Klagen für den Klimaschutz: Mehr als 17.000 BürgerInnen in den Niederlanden haben gemeinsam mit Umweltschutz-Organisationen gegen den Ölkonzern Shell geklagt und gewonnen. Ein großer Erfolg! Was jetzt passiert, erfährst du im aktuellen Dauerbrenner von Florian Boschek.
#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Wer in den Lagern von Amazon in den USA arbeitet, verletzt sich häufiger ernsthaft als in Lagern anderer Unternehmen. Die Verletzungsrate ist um 80 Prozent höher, zeigt eine neue Erhebung.
Das passt ins Bild von den Arbeitsbedingungen bei Amazon. Denn MitarbeiterInnen berichten immer wieder von hohem Zeitdruck, Stress und Kontrolle. Erst Anfang der Woche stand Amazon in der Kritik, weil MitarbeiterInnen „psychische Belastungen“ in einem winzigen Raum „abbauen“ sollten. Amazon nennt das „ZenBooth“, andere „Horrorschrank“.
Weil die besorgniserregenden Meldungen aus dem Konzern seit Jahren nicht abreißen, sammeln wir ab jetzt Missstände bei Amazon in diesem Artikel.
#5 Lesetipp
„Meine Klassenliste liest sich wie das türkische Telefonbuch.“
„Ich mag die Serben nicht, mit denen kann ich gar nicht. Die sind alle faul.“
„Die Analphabeten-Mutter.“
Eine Lehrerin an einer Mittelschule berichtet, wie rassistisch es im Lehrerzimmer zugeht. Sie fragt sich: Wie halten die SchülerInnen das aus?
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Lisa