Erfolg für den Protest von Wiener KrankenpflegerInnen
Die KrankenpflegerInnen in Wiener Krankenhäusern dürfen nach ihrem Protest in den neuen Kollektivvertrag wechseln.
Für diese sogenannte „Optierungsmöglichkeit“ hatten Tausende von ihnen unter dem Titel „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ gekämpft. Der neue Vertrag bietet eine flachere Lebensverdienstkurve aber deutlich höhere Einstiegsgehälter. Das hatte für absurde Situationen innerhalb des Personals gesorgt, in denen neu eingeschultes Personal mehr verdiente, als jahrzehntelange Angestellte.
Der genaue Zeitpunkt der möglichen Umstellung ist noch nicht bekannt. Es müssen dafür erst gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das jedenfalls soll im November im Landtag beschlossen werden.“Die Zeit der Evaluierung ist vorbei und wir wollen den geforderten Umstieg in das neue Bedienstetengesetz ermöglichen“, sagte Ludwig vor Vertretern der zuständigen Gewerkschaft younion. Und: „Wir werden eine gute Lösung für 65.000 betroffene KollegInnen beschließen.“ (Anm.: Bei dieser Zahl und dem zugrundeliegenden Gesetz geht es um alle Gemeindebediensteten, nicht nur die PflegerInnen.) younion-Vorsitzender Christian Meidlinger wertete das laut einer Aussendung als „tollen sozialpartnerschaftlicher Erfolg.“
Nicht alle Probleme damit gelöst
„Jeder einzelne von euch trägt zu dem Erfolg bei!“, jubelte die Protest-Initiative in einem Facebook-Post an die eigene Gruppe. Sie hatte mehrmals Demonstrationen und andere Kundgebungen veranstaltet und sich dabei sowohl mit Stadt als auch Gewerkschaft angelegt.
Gleichzeitig mahnten die Pflegekräfte ein, dass es mit dieser Ankündigung noch nicht vorbei sei. „Es gibt allerdings noch mehr Baustellen im Gesundheitssystem und Fragen, die nicht beantwortet wurden“, heißt es: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit endet nicht bei der Optierungsmöglichkeit.“ Andere Protest-Ziele sind unter anderem besseres Arbeitsmaterial und mehr Personal.
Erst kürzlich sorgte eine Studie für Aufsehen, dass Österreich und eben auch Wien in den nächsten Jahren deutlich mehr Pflegepersonal brauchen wird. 9.000 Stellen müssen in der Hauptstadt bis 2030 besetzt werden.