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Arbeitswelt

Die Finanzierung der Pensionen in Österreich ist sehr wohl sicher

Die Finanzierung der Pensionen in Österreich ist sehr wohl sicher
Immer wieder wird Panik verbreitet, die Finanzierung der Pensionen in Österreich funktioniere nicht. Dieses Mal erzählt die Agenda Austria das in der Kronen Zeitung. Wir haben gegengelesen.
Immer wieder kocht die Pensionsdebatte hoch. Die Gesellschaft wird älter. Die Finanzierung der Pensionen in Österreich sei langfristig nicht möglich. Die Leute müssten länger hackeln. Die Agenda Austria verbreitet das wieder in der Kronen Zeitung. Doch die Zahlen sind irreführend.

Irreführende Zahlen rund um die Finanzierung der Pensionen Österreichs

Angefangen bei den 30 Milliarden Euro, die der Staat laut Agenda Austria in der Kronen Zeitung heuer zu den Pensionen zuschießt. Auf diese Summe kommt man nur, wenn die Pensionen der Beamt:innen eingerechnet werden. Sie zahlen aber in ihre eigene Versicherung ein und werden ohnehin schon seit 2003 schrittweise in das allgemeine Pensionssystem überführt. Diese zwei Systeme zusammenzuwerfen, ist irreführend.

Außerdem arbeitet die Agenda Austria hier mit absoluten Zahlen. Setzt man diese ins Verhältnis zur Wirtschaftsleistung, steigen die Ausgaben deutlich weniger. Denn Einkommen, Preise, Steuereinnahmen und (zumindest bisher meistens) die Wirtschaftsleistung wachsen ebenfalls. In Prozenten bleiben die Ausgaben relativ stabil – sowohl über die vergangenen Jahrzehnte als auch die kommenden hinweg. Denn mit den Babyboomern gehen nun geburtenstarke Jahrgänge in Pension. Danach pendelt sich das wieder ein.

Vermeintliche Lösung

Die vermeintliche Lösung der Neoliberalen: Das Pensionsantrittsalter erhöhen. Doch das hätte nur einen geringen Effekt. Laut Momentum Institut könnten dadurch bis 2035 lediglich 17 Milliarden Euro eingespart werden. Das Problem ist nämlich: Schon heute können viele Menschen nicht bis zum Pensionsantrittsalter von 65 Jahren arbeiten. Zum Beispiel weil Unternehmen sie nicht mehr beschäftigen wollen oder der Job zu anstrengend ist, um ihn bis zur Pension auszuführen. In den 10 Jahren vor Pensionsantritt ist die Arbeitslosigkeit am höchsten. Wichtiger wäre, dafür zu sorgen, dass die Menschen bis zur Pension in Beschäftigung bleiben. Bis 2035 könnten so 57 Milliarden Euro eingespart werden.

„Der Staat“ sind wir alle

Übrigens: Das Geld, das „der Staat“ zuschießt, das kommt ebenfalls von Steuerzahler:innen, Arbeitnehmer:innen, Konsument:innen – also von uns allen. Dass es uns in der Pension wieder zugutekommt, ist gerecht. Und: Die Pensionsversicherung finanziert auch Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation – nicht nur für Pensionist:innen, sondern auch für Versicherte. Hier wird also ein Beitrag zur allgemeinen Gesundheit und Lebensqualität der älteren Bevölkerung geleistet, was letztlich die Kosten im Gesundheitssystem an anderer Stelle verringert.

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    Kommentare 1 Kommentar
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  • frizzdog
    08.11.2024
    "panik" hat immer eine quelle: politikberatende agenturen, die "gschichtldrucker" hinter den parteipolitikerinnen...
    Antworten