Frauen haben Pflegepflicht
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In ganz Europa übernehmen vor allem Frauen die Pflege von älteren Familienmitgliedern. Und zwar unbezahlt.
Jede vierte Frau ist sogar jeden Tag mit Pflege beschäftigt.
Frauen übernehmen die Pflege auch in Österreich
In Österreich ist es nicht anders. Frauen pflegen ältere Angehörige. 7 von 10 pflegenden Frauen sind über 60 Jahre alt. Die größte Gruppe der pflegenden Angehörigen sind Kinder und Schwiegerkinder. Obwohl, eigentlich sind es ja Töchter und Schwiegertöchter.
Warum familiäre Pflege so wichtig ist, versuchen Iratxe Aristegui Fradua, Usue Beloki Marañón und María Silvestre Cabrera herauszufinden. Sie haben die Fragen gestellt, ob sich unsere Einstellungen zu Pflege für unsere Angehörigen verändern je nachdem ob wir eine Frau oder ein Mann sind. Und ob die unterschiedlichen europäischen Wohlfahrtsstaatsmodelle diese Einstellungen verändern, verändern können.
Sie haben sich dafür die europäische Wertestudie hergenommen und da wird abgefragt: Haben erwachsene Kinder die Pflicht, ihre Eltern längerfristig zu betreuen und zu pflegen?
Nordeuropa vs. Südeuropa
In Norwegen, Schweden, Finnland sagen die Leute ganz klar: Nein, das haben sie nicht. In Deutschland und Österreich sagen die Menschen schon eher: Ja, die Kinder haben die Pflicht ihre Eltern zu pflegen. Die höchste Zustimmung gibt’s dafür in Ländern wie Albanien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Wir sehen also: In Ländern, wo qualitätsvolle und professionelle Pflege selbstverständlich ist, stehen die Leute der privaten und familiären Pflege kritischer gegenüber.
Wer übrigens als erwachsene Person noch mit den Eltern zusammenwohnt, findet, es ist schon die Pflicht der Kinder die Eltern zu pflegen. Besonders spannend dabei ist: Das finden vor allem die Söhne. In der Realität übernehmen dann aber die Töchter und Schwiegertöchter die Pflege, wenn die Eltern dann wirklich pflegebedürftig sind.