Geschenkt wird nichts!
Fünf wichtige Themen in drei Minuten. Ein Newsletter mit Haltung.
Guten Morgen,
Der Countdown Richtung Weihnachten läuft so schnell wie die Paketboten in diesen Tagen. Mindestens so anstrengend: Das Urteil des Verfassungsgerichtshofs, das die Mehrheitsverschiebung hin zu den Unternehmerinnen und Unternehmern nicht aufgehoben hat. Der Morgenmoment heute zusammengestellt von der Redaktion.
#1 Möchtest du das teilen?
Vor zwei Wochen noch stimmte der Finanzminister unisono mit der Wirtschaftsministerin gegen mehr Transparenz um das Verstecken und Verschieben von Konzernprofiten ins Ausland aufdecken zu können. Der gesamte Nationalrat (mit Ausnahme der ÖVP) ist nun eingeschritten: Per Beschluss hat er den österreichischen Finanzminister verpflichtet, in Brüssel künftig in jedem Fall für die Durchleuchtung der Praktiken der Konzerne, die allen ÖsterreicherInnen schaden, zu stimmen. Eine gute Idee, findet Ökonom Oliver Picek: Auch beim Kampf um die Einführung einer Finanztransaktionssteuer wäre so ein Beschluss dringend nötig.
#2 Grafik des Tages
Der Verfassungsgerichtshof hat vergangenen Freitag die Machtverschiebung in der Krankenkasse zugunsten der Unternehmen nicht aufgehoben. 100 Prozent der Versicherten in der neu geschaffenen ÖGK sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie ihre Familien, sie stemmen fast drei Viertel der Einnahmen. Mitbestimmen sollen sie nun trotzdem nicht mehr. Die Wunschliste der Unternehmer für die Kassen wurde schon herumgereicht. Die Rücknahme der türkis-blauen Entmachtung muss auf die Agenda der Regierungsverhandlungen.
#3 Hast du das gesehen?
Doppel- und Dreifachschichten macht auch dieses Jahr nicht das Christkind, sondern vor allem die Paketboten. Ein Knochenjob, unterbezahlt und kaum wertgeschätzt. Barbara Blaha fragt in ihrer Videokolumne Moment mal! wer eigentlich unsere kostenlose Lieferung bezahlt.
#4 Gezeichnet
Jede Woche enthüllt Rafael Buchegger die Machenschaften des Premierministers Oktavian Plenk. Diese Woche liefert der Premierminister eine große Erzählung, das ganze Comic gibt es hier.
#5 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Wer im Krankenhaus, im Pflegeheim oder in der 24-Stunden-Betreuung arbeitet, hat viel zu erzählen. Die Arbeitsbedingungen bringen die Beschäftigten an die Grenze ihrer Belastbarkeit, die Bezahlung ist mies. Dafür, könnte man meinen, gibt es die Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten und Respekt für die wertvolle Arbeit? Leider nein, wie hunderte Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger unter dem Kürzel #respectnurses auf Twitter zeigen. Sexuelle Belästigung, Demütigungen und gewaltsame Übergriffe gehören zum Arbeitsalltag.
#6 Wir brauchen dich!
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Die Redaktion sagt Danke und wünscht einen fabelhaften Tag!